Die letzte Ehre
Sie nennen’s „Bett der Ehre“, wo als Held
Der Krieger in dem Kampfgetümmel fällt.
Beim Trommelschall, beim Knattern der Gewehre
Legt man die Todten in ihr großes Grab.
Ein froher Marsch – vorbei die „letzte Ehre“.
Und spät darnach, und hundert Meilen weit
Fließt erst die Thräne all dem großen Leid,
Das tausend arme Menschenherzen tragen.
Da fühlt die Seele erst, wie schwer, wie schwer
Ist ohne Kranz und ohne Grab das Klagen!
Wie blickt voll Neid zu Dir der tiefe Schmerz,
Wie bist Du glücklich, treues Mutterherz,
Heim kam Dein Kind, Dein Sohn aus blut’ger Schlacht,
Und hat er heim den Tod mit sich gebracht:
Dein ist sein Grab, sein Sarg, sein Kranz geblieben!
Die Rosse, die sein starker Arm gelenkt,
Zum Beten, auf der Grabfahrt ihre Zügel.
Und Du, o Mutter, siehst verklärt im Licht
Durch Sarg und Thränen nur sein Angesicht,
Und Deine Blumen schmücken seinen Hügel!
Wo klanglos zieht ein Held der Schlacht zu Grab,
Kein Trommelschall, kein Knattern der Gewehre!
Doch ward vor Tausenden ihm wohl und gut,
Dem unter Vaterhand und Mutterhut