Die osenberger Zwerge

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Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Die osenberger Zwerge
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 55
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google, Commons
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43.
Die osenberger Zwerge.
Winkelmann Beschr. des oldenb. Horns Bl. 15.
Happel (eines geborenen Hessen) rel. cur. II. 525.

Als Winkelmann im J. 1653. aus unserm Hessenlande nach Oldenburg reiste und über den Osenberg kommend in dem Dorf Bömmerstett von der Nacht übereilt wurde, erzählte ihm ein hundertjähriger Krugwirth, daß bei seines Großvaters Zeiten das Haus treffliche Nahrung gehabt, anjetzo wäre es aber schlecht. Wenn der Großvater gebrauet, wären Erdmännlein vom Osenberg gekommen, hätten das Bier ganz warm aus der Bütte abgehohlt und mit einem Geld bezahlt, das zwar unbekannt, aber von gutem Silber gewesen. Einsmal hätte ein altes Männlein im Sommer bei großer Wärme Bier hohlen wollen und vor Durst alsogleich getrunken, aber zu viel, daß es davon eingeschlafen. Hernach beim Aufwachen, wie es sah, daß es sich so verspätet hatte, hub das alte kleine Männlein an bitterlich zu weinen: „nun wird mich mein Großvater des langen Außenbleibens wegen schlagen.“ In dieser Noth lief es auf und davon, vergaß seinen Bierkrug mitzunehmen und kam seitdem nimmer wieder. Den hinterlassenen Krug hätte sein (des Wirthes) Vater und er selbst auf seine ausgesteuerte Tochter erhalten und so lang der Krug im Haus gewesen, die Wirthschaft vollauf Nahrung gehabt. Als er aber vor kurzem zerbrochen worden, wäre das Glück gleichsam mit zerbrochen und alles krebsgängig.