Die steinernen Köpfe an der Ortenburg

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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Die steinernen Köpfe an der Ortenburg
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 127
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
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Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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741) Die steinernen Köpfe an der Ortenburg.
Novell. beh. b. Gräve. S. 116. sq.

Eine Hauptzierde der Stadt Budissin ist die Ortenburg, früher ein Wohnsitz der Markgrafen und Landvoigte, jetzt für die Kreisdirection eingerichtet. An der Mauer desjenigen Seitenflügels der Burg, da wo man von der Schloßgasse unter dem Bilde des Königs Matthias den Hof betritt, findet man zwei steinerne Köpfe eingemauert, die, als der obengenannte König (1483–86) das durch Brände sehr beschädigte Schloß wieder aufbauen ließ, unter dem Schutte, wahrscheinlich als einzige Reste zweier zerbrochenen Bildsäulen gefunden wurden. Man erzählt darüber folgende Sage. Es sollen einst ein Mönch aus dem Franciskanerkloster zu Budissin und eine Nonne zu Prag, die schon als Jugendgespielen Liebe zu einander empfunden hatten, dann aber durch den Willen ihrer Eltern getrennt für den geistlichen Stand bestimmt worden waren, doch Gelegenheit gefunden haben, sich zu sehen und mit einander zu verkehren. Die Sache ward jedoch entdeckt und beide sollen an jenen Stellen, wo heute noch ihre Köpfe aus der Mauer heraussehen, lebendig eingemauert worden sein.