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Dresdner Strickmaschinenfabrik vorm. Laue & Timaeus, Löbtau-Dresden, Aktien-Gesellschaft

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Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Dresdner Strickmaschinenfabrik vorm. Laue & Timaeus, Löbtau-Dresden, Aktien-Gesellschaft
Untertitel:
aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Dresdner Strickmaschinenfabrik vorm. Laue & Timaeus, Löbtau-Dresden
Aktien-Gesellschaft.


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Dresdner Strickmaschinenfabrik
vorm. Laue & Timaeus, Löbtau-Dresden
Aktien-Gesellschaft.

Die Dresdner Strickmaschinenfabrik vorm. Laue & Timaeus in Löbtau-Dresden ist die älteste und nach der Vielseitigkeit ihrer Konstruktionen, sowie nach ihrem die ganze Welt umfassenden Absatzgebiete die größte deutsche Strickmaschinenfabrik. In ihrem Katalog finden wir nicht weniger als 2000 verschiedene Arten von Strickmaschinen verzeichnet, wozu noch die nach Angabe der Besteller gebauten Strickmaschinen kommen.

In der Hauptsache werden Strickmaschinen bekanntlich mit der Hand bewegt, doch baut die Fabrik auch Strickmaschinen für Motorenbetrieb jeder Art, die dann fast ausschließlich für die Großindustrie bestimmt sind und zur Massenerzeugung bestimmter Artikel dienen. Dahin gehört auch die von der Firma erzeugte patentierte Zunehme-Strickmaschine, welche demselben Zwecke dient wie die Minder-Strickmaschine, jedoch anders als diese und zwar für vereinfachten und dabei sicheren Betrieb mit Kartenbändern gebaut ist.

Eine Spezialität der Fabrik bilden die Strickmaschinen für Hausindustrie, die in großer Vollkommenheit gebaut werden und vielfach mit goldenen Medaillen ausgezeichnet worden sind.

Im Gegensatz zu anderen Fabriken, die in den Strickmaschinen einfacher Mechanik, d. h. solchen Strickmaschinen, welche nicht für Spezialzwecke gebaut sind, nur eine bestimmte Konstruktion führen, baut die Dresdner Strickmaschinenfabrik deren vier verschiedene Arten. Sie ist dadurch in der Lage, den Abnehmern gleichzeitig alle die Konstruktionen liefern zu können, die sie sonst von verschiedenen Fabriken beziehen müßten.

Diese Maschinen sind: Viktoria-Konstruktion mit unter dem Nadelbett laufendem Schlitten, eine von der Firma eigens konstruierte und in den Handel gebrachte Maschine; Concordia-Konstruktion mit frei über dem Nadelbett laufendem Schlitten, die sogenannte Chemnitzer Konstruktion; Union-Konstruktion mit auf dem Nadelbett laufendem Schlitten, amerikanisches Modell; und die Britannia-Konstruktion ohne Schlitten.

Die Dresdner Strickmaschinenfabrik wurde im Jahre 1868 von Herrn Georg F. Lange begründet. Dieser Herr ließ sich eine der in Amerika erfundenen und dort bereits fabrikationsmäßig hergestellten Strickmaschinen kommen und baute danach in einer kleinen ermieteten Werkstatt in Dresden, Freibergerstraße Nr. 11, die erste deutsche Strickmaschine. Wenige Jahre später wurde der schnell wachsende Betrieb nach dem eigenen Grundstücke in Löbtau in die neuerbaute Fabrik verlegt, und ging dieselbe in den Besitz der Firma Laue, Thiele & Co., über, deren Mitinhaber, Herr Ottomar Laue, sie allein übernahm und von 1880 an in Gemeinschaft mit Herrn Theodor Timaeus weiter fortführte.

Das Unternehmen wuchs nun von Jahr zu Jahr, die Ausdehnung des Absatzes verlangte auch eine fortwährende Erweiterung der Fabrikanlage, Einstellung neuer Betriebsmaschinen und Erhöhung der Arbeiterzahl, und so entwickelte sich die heutige große, auf dem höchsten Punkte von Loebtau gelegene Fabrik.

[Ξ] Die Strickmaschinen dieser Firma sind in allen industriellen Staaten der Welt bekannt und anerkannt und sind mit 26 Medaillen und 10 Ehrendiplomen der folgenden in- und ausländischen Ausstellungen ausgezeichnet worden.

1869: Mesté (Medaille), Altona (Medaille), Wittenberg (Medaille); 1871: Dresden (Medaille); 1875: Dresden (Medaille); 1879: Bautzen (Ehrendiplom); 1880: Leipzig (Medaille); 1881: Eger (Ehrendiplom); 1882: Preston (Medaille), Halifax (Ehrendiplom), Halifax (Silberne Medaille mit Spezial-Auszeichnung für Vorzüglichkeit), Bradford (Medaille); 1883 Amsterdam (Medaille), Cork (Medaille), Huddersfield (Medaille); 1884: London (Great Test Contest; Silberne Medaille für Vorzüglichkeit der Konstruktion und Arbeitsleistung), Dresden (Ehrendiplom), Dublin (Ehrendiplom); 1885: Budapest (Ehrendiplom); 1887: London, American Exhibition (Diploma of Merit; Höchste Auszeichnung), Saaz (Medaille), London; Domestic Appliances Exhibition (Silberne Medaille; Höchste und einzige Auszeichnung für Strickmaschinen), Adelaide (Medaille, offizielle Jury-Auszeichnung), Adelaide (Erstes Verdienst-Diplom), Newcastle (Medaille; Einzige und höchste Auszeichnung für Strickmaschinen), Saltair (Medaille); 1888: Neuhaus (Medaille), München (Medaille); 1889: Melbourne (Medaille, höchste Verdienst-Auszeichnung), Köln (Medaille); 1890: Wels (Medaille), Wels (Ehrendiplom), Almeria (Medaille); 1891: Forst (Ehrendiplom), Prag (Medaille); Dobruschka (Medaille).

Seit dem 1. Januar 1890 ist die Fabrik in den Besitz einer Aktiengesellschaft übergegangen; die bisherigen Inhaber verblieben als Direktoren bei dem Unternehmen. Im Jahre 1891 wurde von der Gesellschaft die Bautzner Strickmaschinenfabrik käuflich erworben und mit der Fabrik in Löbtau vereinigt. Der frühere Besitzer, Herr F. Eile, trat als Betriebsleiter in die Dresdner Strickmaschinenfabrik ein, welche seitdem auch Strickmaschinen, nach dem Bautzner Modell gebaut, liefert.

Die Dresdner Strickmaschinenfabrik besitzt zahlreiche Patente, darunter besonders wertvolle für Strickmaschinen zur Erzeugung buntgemusterter Ware.

Die Firma hält auf einen zahlreichen, durch lange Erfahrungen herangebildeten Arbeiterstamm unter der Leitung sachkundiger Beamter in der Fabrik in Löbtau selbst, doch wird die gleiche Anzahl Arbeiter von ihr noch in auswärtigen Betrieben für Bearbeitung des Rohmaterials und zur Herstellung einzelner Teile und Zubehörstücke beschäftigt.

Zum Bau ihrer Strickmaschinen wird nur das beste Material verwendet, und wo es nur irgend möglich ist, einheimisches Erzeugnis bevorzugt.