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Eine Todte kommt in Altenburg wieder

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Eine Todte kommt in Altenburg wieder
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. Anhang: Die Sagen des Herzogthums Sachsen-Altenburg, S. 371–372
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[371]
56) Eine Todte kommt in Altenburg wieder.
S. v. Beust Bd. II. S. 149.

In des Amtsschreibers Bierlings Hause in der Sporengasse, starb im J. 1622 am 2. Decbr. ein Weib, welcher der Mann nach damaliger Sitte, Ringe und Geschmeide in den Sarg gegeben hatte. Der Todtengräber, ein Uhrmacher von Profession, ging des Abends nach dem Begräbnisse mit seinem Jungen auf den Gottesacker und stieg in das noch offene Grab, in Willens, dem todten Leichnam die Ringe von den Fingern abzuziehen. Während er damit beschäftigt war, richtete sich die Scheintodte im Sarge in die Höhe. Der erschrockene Todtengräber eilte in voller Bestürzung davon und [372] die erwachte Frau nahm die von jenem in der Eile stehen gelassene Laterne und ging damit in das Haus ihres Ehemanns, mit dem sie nachher noch verschiedene Jahr lebte und noch ein Kind zeugte. Tags darauf wurde der Todtengräber eingezogen und in die Flasche gesetzt, wo er sich zu Anfange des folgenden Jahres erhenkte. Sein Sohn war anfangs mit der Flucht davon gekommen.