Eine Zeitschrift für deutsche Sprache
[288] Eine Zeitschrift für deutsche Sprache wird von Professor Dr. Daniel Sanders, einem der ersten deutschen Sprachgelehrten, herausgegeben, der durch seine Wörterbücher, seinen deutschen Sprachschatz und zahlreiche Schriften auf diesem Gebiete seinen hervorragenden Beruf für Förderung der Kunde der deutschen Sprache glänzend dargethan hat. Die neue Zeitschrift (Verlag von J. F. Richter in Hamburg) soll sich an den großen weiten Kreis aller Gebildeten wenden, die von dem Streben erfüllt sind, sich in unserer neuhochdeutschen Schriftsprache mit vollkommener Sicherheit gut, gewandt, rein und richtig auszudrücken. Es sollen darin besonders Fragen behandelt werden, über welche die gewöhnlichen Sprachlehren keine sichere Auskunft geben. Bei noch schwankendem Gebrauche soll das Für und Gegen möglichst eingehend erörtert und sorgfältig gegen einander abgewogen, auch sollen sprachliche Fragen aus dem Kreise der Leser beantwortet werden; ferner will Sanders sprachliche Erläuterungen und Bemerkungen an bestimmte Lese- und Musterstücke aus guten Schriftstellern anknüpfen.
Gewiß wird die Sanders’sche Zeitschrift in weitesten Kreisen Anklang finden; die überzeugenden Lehren eines solchen Sprachmeisters werden eine Sicherheit hervorrufen, welche aus dem klaren Bewußtsein der Gründe hervorgeht. Der deutsche Stil, selbst in vielen angesehenen Zeitungen und Zeitschriften, läßt noch manches zu wünschen übrig; es ist daher kein müßiges Unternehmen, auf die Befestigung einer guten und klaren Ausdrucksweise hinzuarbeiten in einer Zeitschrift, welche sich ausschließlich der deutschen Sprache widmet. †