Einer Todten (Meyer)

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Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
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Titel: Einer Todten
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 171
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[171]

Einer Todten.

Wie fühl’ ich heute deine Macht,
Als ob sich deine Wimper schatte
Vor mir auf diesem ampelhellen Blatte
Um Mitternacht!

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Dein Auge sieht

Begierig mein entstehend Lied.

Dein Wesen neigt sich meinem zu,
Du bist’s! Doch deine Lippen schweigen,
Und liesest du ein Wort, das zart und eigen,

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Bist’s wieder du,

Dein Herzensblut,
Indeß dein Staub im Grabe ruht.

Mir ist, wann mich dein Athem streift,
Der ich erstarkt an Kampf und Wunden,

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Als seist in deinen stillen Grabestunden

Auch du gereift
An Liebeskraft,
An Willen und an Leidenschaft.

Die Marmorurne setzten dir

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Die Deinen – um dich zu vergessen,

Sie erbten, bauten, freiten unterdessen,
Du lebst in mir!
Wozu beweint?
Du lebst und fühlst mit mir vereint!