Entwischt!
[456] Entwischt! (Mit Abbildung S. 453.) Es ist schade, daß man sich nicht in der Seele dieses versteckten Kerls mitfreuen kann und darf — dazu steht gegenwärtig das Vagabundenthum in zu starker, empörender Blüthe — und das ist der einzige Fehler des Bildes. In anderen Zeiten und unter anderen Umständen wurde das Gegentheil stattfinden. Hätten wir ein Bild aus wildbewegter Zeit und in dem plötzlich der Gefahr Entgangenen einen sogenannten „politischen Verbrecher“ vor uns, so schauten auch wir dem davonreitenden Gensd’armen mit dem Lächeln der Genugthuung nach und freuten uns mit dem Geretteten. Wir — sage ich — denn wir setzen voraus, daß unsere Leser allezeit zu denen gehört haben, welche dem Siege der Reaction keine Kränze wanden. In dem vorliegenden Fall bringt uns die Stoffwahl des Künstlers um dieses angenehme Mitgefühl. Dagegen steht es uns frei, zu bewundern, wie stark oft die Fuchsnatur im Menschen ausgebildet ist, und das ist das Interesse, das wir an der gelungenen Darstellung des im Getreideschober verborgenen Schlaumeyers nehmen.