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Erdberger Lieder

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Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Erdberger Lieder
Untertitel:
aus: Erotische Volkslieder aus Deutschland, S. 51–52
Herausgeber: Hans Ostwald
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1910]
Verlag: Eberhard Frowein
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Princeton-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[51]

Erdberger Lieder

D’runt in Erdberg1)
Is a Wirtshaus,
Sitzt a Mensch2) d’rin,
Hat a Filzlaus.

5
Kummt der Wachternatzl,

Spirrt’s3) ins Arbeitshaus,
Z’ weg’n dera Filzlaus.

Wenns in Erdberg zwölfe laiten,
Da wogelt dö Turm

[52]
10
Und dö Menschen da drunten

Dös4) san5) lauter Hurn.

Wenns in Erdberg zwölfe laiten,
Da laiten’s z’ mittag,
Do rennen die Maderle

15
Da Volkskuchl nach.


Um zwa Kreuzer a Suppe’n,
Um zwa Kreuzer a Kraut.
Auf d’ Arbeit wird pfiff’n,
Aufs pudern6) wird geschaut.

     Aufgeschrieben von Ligi Winnarski, Wien


1) Ehemalige Vorstadt von Wien, jetzt Teil des III. Bezirks Senatstraße. Bekannt als besonders „herber Grund“.
2) Mädel.
3) Sperrt.
4) Das.
5) Sind.
6) Ausübung des Beischlafs. Besonders zu bemerken ist bei der Aussprache sämtlicher Wiener Dialektgedichte, daß der Wiener das a z. B. in hat, wanns Wachter usw. nie als reines a, aber auch nie als reines o ausspricht, sondern dem a eine eigentümliche zwischen a und o in der Mitte lagernde Klangfarbe gibt.