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Erlkönig

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Textdaten
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
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Titel: Erlkönig
Untertitel:
aus: Goethes Werke. Erster Band, S. 104
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: vor 1782
Erscheinungsdatum: o. J.
Verlag: Bertelsmann
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Erscheinungsort: Gütersloh
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons;
auch in: Karl Eibl: Johann Wolfgang Goethe. Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche, Bd. 2. Deutscher Klassiker-Verlag: 1987, S. 107-108 Freiburger Anthologie
Kurzbeschreibung:
Zuerst erschienen in dem Theaterstück »Die Fischerin« (1782), dort ohne Titel, dann in: Werke, Band 1. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1815 S. 169f. Google
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[104]
Erlkönig.


Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

5
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? —

Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif? —
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. —

„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!

10
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;

Manch’ bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.“ —

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? —

15
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;

In dürren Blättern säuselt der Wind. —

„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn

20
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“ —


Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort? —
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh’ es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. —

25
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;

Und bist du nicht willig, so brauch’ ich Gewalt.“ —
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! —

Dem Vater grauset’s; er reitet geschwind,

30
Er hält in Armen das ächzende Kind,

Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.


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