Für den Christtisch
[816] Für den Christtisch. Die Gartenlaube wüßte für diejenigen ihrer Leser, denen der Himmel den Beutel nicht allzu knapp geschnürt hat, zum Angebinde für ihre Frauen und Söhne, Töchter und Schwestern kaum ein schöneres Christgeschenk vorzuschlagen, als die von A. Hofmann u. Co. in Berlin veranstaltete Prachtausgabe jener ewig jungen, unvergleichlichen Episode des Immermann’schen Münchhausen, der Geschichte vom westphälischen alten Hofschulzen und von Oswald und Lisbeth. Unter dem Titel „Der Oberhof“ wird uns, ausgesondert aus dem zwar geistsprühenden, aber etwas barocken und in vielen seiner Anspielungen und Persifflagen schon veralteten und unverständlich und ungenießbar gewordenen Rahmen des größern Romans, die schönste aller Dorf-Idyllen der neueren Literatur geboten, vom Stifte des genialen Düsseldorfer Künstlers B. Bautier mit sechzig Illustrationen voller Leben, Localtreue und Sinnigkeit auf das Reichste illustrirt. Gewiß, wer ein paar Thaler übrig hat, der kaufe das prächtige Buch und schmücke damit den Weihnachtstisch, den er seinen großen Kindern herrichtet; er bietet ihnen eine wahrhaft herzerquickende Spende, die noch Genuß und Freude bereiten wird, wenn so mancher blitzende Modetand, literarischer Gattung oder nicht, längst in die Rumpelkammer gewandert ist.