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Fahrbare Panzerthürme

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: G. van Muyden
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Titel: Fahrbare Panzerthürme
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 8
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Serie: Fortschritte und Erfindungen der Neuzeit
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Fortschritte und Erfindungen der Neuzeit.

Fahrbare Panzerthürme.

Die Firma H. Gruson in Buckau-Magdeburg, deren Panzerthürme sich eines Weltrufes erfreuen, beschenkte die militärische Welt soeben mit einem ganz eigenartigen Vertheidigungmittel, von welchem die nachstehenden Abbildungen eine klare Anschauung geben. Wie unseren Lesern bekannt, beruht die Kampfesweise der Neuzeit zum guten Theil auf dem raschen Aufwerfen von Schützengräben, von welchen aus die angreifende oder sich vertheidigende Infanterie möglichst gedeckt ihr Feuer auf den Feind richtet. Die fahrbare Panzerlafette soll nun dieses Gewehrfeuer, wenn nicht ganz ersetzen, so doch wesentlich unterstützen. Diese besteht (Abbildung 1) aus einem eisernen Cylinder, welcher von einer drehbaren flachen Kuppel gekrönt ist. Die Kuppel aber hat eine Schießscharte, aus welcher die Mündung eines Revolvergeschützes hervorragt, das heißt eines Geschützes, welches sich selbst immer wieder von Neuem ladet und mit unglaublicher Geschwindigkeit einen Hagel von ziemlich großen Kugeln abfeuert. In der Kuppel sitzt ein Mann, dem eine kleine, auf Abbildung 2 sichtbare Thür den Eintritt in die freilich sehr enge und unbequeme Behausung gewährt. Die Kuppel und das Geschütz lassen sich nach allen Richtungen hin drehen.

Das Eigenartigste an der Sache ist jedoch, daß der ganze Thurm, der äußerlich an eine Wassertonne erinnert, auf zwei Rädern ruht und somit in den Schützengraben gefahren werden kann, wo er in die Erdaufschüttung eingelassen wird, damit er möglichst unsichtbar bleibt und dem Feuer des Feindes eine möglichst geringe Fläche bietet. Erweist sich die Stellung als unhaltbar, oder will man die Schützenlinie vorschieben, so werden die Panzerthürme einfach weiter gefahren.
G. van Muyden. 

Fig. 1. Fahrbarer Panzerthurm von H. Gruson.

Fig. 2. Schützengraben mit fahrbaren Panzertürmen.