Geschichte von Kloster Heilsbronn/Haag

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Hennenbach »
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Haag (Neuendettelsau) in der Wikipedia
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[221]
26. Haag,

Weiler in der Pfarrei Neuendettelsau. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts bewohnte das Schloß zu Neuendettelsau Hermann von Vestenberg.[1] Die Frau desselben, Hedwig, verkaufte Kleinode, kaufte für den Erlös Gefälle (jährlich 3 Sra. Korn etc.) von einem Hofe in Haag und schenkte sie dem 13. Abt Heinrich [222] von Hirschlach und seinem Kloster, jedoch mit Vorbehalt der Nutznießung für ihre Lebensdauer und mit der Verpflichtung, daß nach ihrem Tode zu ihrem Seelenheil vom Kloster alljährlich 20 Heller an ihren Beichtvater (in Neuendettelsau) gezahlt und von diesem an Arme vertheilt werden sollten. Die von ihr dem Abt zugestellte Schenkungsurkunde schließt mit den Worten: Ne autem super hac donatione mea turbationis occasio valeat suboriri, praesens scriptum dilectorum filiorum meorum de Abbetsperge ac mariti mei sigillorum munimine roboravi. Datum in castro Tetelsaue 1298 in die Ambrosii. Bald darauf starben die beiden Eheleute. Auf dem Hofe ruhten gewisse lehensherrliche Gefälle, welche der dem Abt (s. dort) sehr gewogenen Adelsfamilie de Durne zustanden, aber auf des Abts Bitte dem Kloster geschenkt wurden. In dem Schenkungsbriefe hieß es: Nos Ruipertus nobilis de Durne et Ruipertus filius ejus notum esse cupimus universis, quod virorum religiosorum in Halsprunne supplicationibus moti, quos prae ceteris laudabilis extollit devotio et hospitalitatis exhibitio, ipsis et eorum monasterio in remedium animarum nostrarum donamus et resignamus jus feodale seu advocaticum, quod habemus in area cum domo et horreo in villa Hage, quas possessiones honoranda matrona quondam mater dominorum de Absperge, comparatas ab Salistario in Wizenburc, qui eas a nobis tenuit titulo feodali, praedictis religiosis donavit in remedium suae animae. Praeterea ut nobis apud Deum merces copiosior augeatur et ipsis religiosis plenius caveatur, renunciamus homagio et omni juris auxilio in praedictis possessionibus. In robur autem et munimen saepedictis religiosis praesens scriptum dedimus 1303 pridie Idus Augusti, sigilli nostri karactere roboratum. Testes horum sunt dominus abbas in Sponsa valle, frater Roerlinus cellarius, frater Waltherus prior, frater Waltherus medius cellarius, frater Gotefridus de Oerengewe custos ibidem. 1335 verkaufte die Gotteshauspflege Immeldorf ein Gut in Haag an einen Schuster zu Mausendorf, Namens Heinrich [223] Pestlin, welcher drei Jahre darauf nicht nur dieses Gut, sondern auch alle seine übrigen Güter dem Kloster schenkte, nach Heilsbronn übersiedelte, als Präbendarius oder Pfründner daselbst lebte und den Klostergarten besorgte. Der 16. Abt Gamsfelder versäumte nicht, durch ein notarielles Instrument seinem Kloster diese Acquisition zu sichern. 1404 und 5 erwarb der 20. Abt Stromer durch Tausch vier Güter in Haag. Die an das Klarakloster vertauschten Güter lagen bei Neunhof (Pfarrei Kraftshof) und bei Hegendorf[2] (B. A. Hersbruck). Nachdem der 22. Abt Kötzler 1436 vom Bürger Steph. Tetzel zu Nürnberg noch ein Gut in Haag gekauft hatte, besaß das Kloster acht Höfe daselbst. Von diesen brannte im 30jährigen Kriege keiner ab. Doch blieb nur einer bewohnt; die übrigen verödeten und fielen der Herrschaft heim. Erst vier Jahre nach dem Kriege gelang es, Käufer zu finden, welche für den Morgen 30 Kreuzer bis einen Gulden zahlten und sich zu successiven jährlichen Gülten verpflichteten.


  1. Vgl. Stillfried S. 206[.]
  2. Bd. I, 85 wurde berichtet, daß das Kloster i. J. 1283 von der Familie Nützel Gefälle in Hegendorf erhielt. Nach der 1404 erfolgten Vertauschung dieser Güter besaß das Kloster dort nichts mehr.
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