Geschichte von Kloster Heilsbronn/Prediger
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Über die elf Prediger, welche während des Reformationsjahrhunderts in Heilsbronn fungirten, ist im VI. Abschnitt berichtet worden. Auf den dort unter Nr. 11 genannten Magister Dreßler folgten in der gegenwärtigen Periode die drei Nachgenannten:
12. M. Simon Mencelius aus Hof, von Bayreuth aus ernannt, erst in Neustadt, dann von 1612 bis 19 in Heilsbronn und dort begraben.
13. M. Joh. Plaufelder aus Horschhausen bei Krailsheim, von Onolzbach ernannt, von 1589 an Alumnus in Heilsbronn, dann Stipendiat in Wittenberg, später Dechant in Lehrberg, von 1620 bis 26 in Heilsbronn und dort begraben.
14. M. Joh. Snoilshik, aus Laibach in Österreich, Alumnus in Heilsbronn, dann in Kulmbach angestellt, von 1626 bis [46] 35 Prediger in Heilsbronn, daselbst installirt von den kulmbacher und onolzbacher Konsistorialräthen. Er harrte aus in Heilsbronn bei den Einfällen der Tillyschen Reiter im November 1631 und blieb daselbst noch weitere vier Jahre, bis nach dem Versiechen aller Einnahmsquellen seine Besoldung fast auf Null reduzirt war. Dann stellte er beim Markgrafen in Bayreuth die Bitte: „auf ein Interim anderwärts einen Dienst suchen zu dürfen, bis in Heilsbronn wieder sicher wohnen wäre.“ Nach Gewährung seiner Bitte zog er mit seiner Frau erst nach Erfurt, dann nach Essen, wo er eine Anstellung fand und starb. Nach seinem Wegzug war Heilsbronn acht Jahre lang ohne Pfarrer, da keine Pfarrbesoldung ausgemittelt werden konnte; die Stelle mußte von den Pfarrern von Weißenbronn, Großhaslach und Bürglein pastorirt werden. Als nach acht Jahren wieder einige Aussicht war, einen Pfarrer wenigstens nothdürftig besolden zu können, da beantragte man von Bayreuth aus die Zurückberufung Snoilshik’s und forderte den Verwalter Krebs zur gutachtlichen Äußerung darüber auf. Krebs berichtete: „Snoilshik’s Wiederkunft ist nicht zu wünschen. Mit seiner Person wäre unsern kleinen Kindern, welche vor allen Dingen im Katechismo und andern nützlichen Künsten zu unterrichten sind, wenig gedient; denn, wie bewußt, ist er jederzeit des otii gewohnt gewesen und hat mit den Kirchen- und Schulverrichtungen geringen Nutzen bei seinen Auditoribus geschafft.“ Daß er aber gleichwohl für Heilsbronn auch von Nutzen war, beweist folgender Hergang: Die Kirche zu Heilsbronn besitzt einen schöngearbeiteten Abendmahlskelch nebst einer vergoldeten Kanne, auf deren Boden die Namen der Stifter (der Prediger Snoilshik, der Abt Mehlführer, der Rektor und Andere) mit Angabe ihrer Beiträge eingegraben sind. Nach den Tillyschen Einfällen waren diese Heiligengefäße verschwunden, man glaubte – gestolen; daß die Reiter zwei Kelche gestolen hatten, wußte man gewiß. 23 Jahre nach jenen Einfällen und 6 Jahre nach dem Friedensschluß erhielt der Sekretär Glaser in Bayreuth einen Brief aus Essen von Snoilshik, worin dieser schrieb: „Man möge die heilsbronner Abendmalsgefäße zu Nürnberg abfordern.“ [47] Bei der Abforderung ergab sich Folgendes: Snoilshik hatte die Gefäße nach Nürnberg gebracht, wo er sie durch einen Notar vor Zeugen inventarisiren ließ und die Weisung gab, daß die Gefäße nach Heilsbronn gehörig und nach dem Kriege wieder dahin auszuliefern seien. Der Markgraf beauftragte hierauf den Verwalter in Heilsbronn, die Gefäße in Nürnberg abzuholen und den Rückempfang zu bescheinen. Über die Wiederbesetzung der Pfarrstelle nach achtjähriger Vakanz und über die Wiedereröffnung der Fürstenschule nach vierundzwanzigjähriger Unterbrechung wird im XI. Absch. berichtet werden; zuvor aber über die bisher nur angedeuteten Erlebnisse in Heilsbronn während des 30jährigen Krieges.
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