[126]Goethe der dem Tabak abhold war, sprach einst die Behauptung
aus, ein wahrhaft gebildeter Mann werde sicherlich nicht Taback rauchen
und fügte die Vermuthung bei, daß Lessing wohl nicht geraucht habe.
Ebert, der ehemalige Bibliothekar in Wolfenbüttel, der bei dem Gespräch
gegenwärtig gewesen war, versäumte nicht, sich über Goethe’s Vermuthung
Auskunft zu verschaffen. Er wendete sich an eine alte in Wolfenbüttel
lebende Frau, die mehrere Jahre Lessing’s Aufwärterin gewesen war.
Auf die Frage, ob Lessing Taback geraucht habe, antwortete sie ganz treuherzig:
„Ja schmauchen und schreiben konnte der Herr Lessing wohl, sonst
aber war er zu nichts zu gebrauchen.“ –