Gott ist mein Lied!

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Autor: Christian Fürchtegott Gellert
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Titel: Gottes Macht und Vorsehung
Untertitel: Gott ist mein Lied!
aus: Geistliche Oden und Lieder. S. 78–80
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1757
Verlag: Weidmannische Handlung
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Erscheinungsort: Leipzig
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[78]
Gottes Macht und Vorsehung.

Gott ist mein Lied!
Er ist der Gott der Stärke;
Hehr ist sein Nam, und groß sind seine Werke,
Und alle Himmel sein Gebiet.

5
     Er will und sprichts;

So sind und leben Welten.
Und er gebeut; so fallen durch sein Schelten
Die Himmel wieder in ihr Nichts.

     Licht ist sein Kleid,

10
Und seine Wahl das Beste.

Er herrscht als Gott, und seines Thrones Feste
Ist Wahrheit und Gerechtigkeit.

     Unendlich reich,
Ein Meer von Seligkeiten,

15
Ohn Anfang Gott, und Gott in ewgen Zeiten!

Herr aller Welt, wer ist dir gleich?

     Was ist und war,
In Himmel, Erd und Meere,
Das kennet Gott, und seiner Werke Heere

20
Sind ewig vor ihm offenbar.


[79]

     Er ist um mich,
Schafft, daß ich sicher ruhe;
Er schafft, was ich vor oder nachmals thue,
Und er erforschet mich und dich.

25
     Er ist dir nah,

Du sitzest oder gehest;
Ob du ans Meer, ob du gen Himmel flöhest:
So ist er allenthalben da.

     Er kennt mein Flehn

30
Und allen Rath der Seele.

Er weis, wie oft ich Gutes thu und fehle,
Und eilt, mir gnädig beyzustehn.

     Er wog mir dar,
Was er mir geben wollte,

35
Schrieb auf sein Buch, wie lang ich leben sollte,

Da ich noch unbereitet war.

     Nichts, nichts ist mein,
Das Gott nicht angehöre.
Herr, immerdar soll deines Namens Ehre,

40
Dein Lob in meinem Munde seyn!


[80]

     Wer kann die Pracht
Von deinen Wundern fassen?
Ein jeder Staub, den du hast werden lassen,
Verkündigt seines Schöpfers Macht.

45
     Der kleinste Halm

Ist deiner Weisheit Spiegel.
Du, Luft und Meer, ihr, Auen, Thal und Hügel,
Ihr seyd sein Loblied und sein Psalm!

     Du tränkst das Land,

50
Führst uns auf grüne Weiden;

Und Nacht und Tag, und Korn und Wein und Freuden
Empfangen wir aus deiner Hand.

     Kein Sperling fällt,
Herr, ohne deinen Willen;

55
Sollt ich mein Herz nicht mit dem Troste stillen,

Daß deine Hand mein Leben hält?

     Ist Gott mein Schutz,
Will Gott mein Retter werden:
So frag ich nichts nach Himmel und nach Erden,

60
Und biete selbst der Hölle Trutz.