Gruß an Schwaben
(Aus einer poetischen Erzählung „Herzog Ernst“.)
Nun sei gegrüßt mit Herz und Hand,
Mein liebes altes Schwabenland!
Wie lächelst du den Wandersmann
Aus treuen Augen sinnig an!
Du Waldesrauch und Flurenduft,
Der fernen Hügel blaues Bild,
Ihr Tannenberge grün und wild!
Und du, mein Fluß, der klar und lind
Auf deinen Fluthen lenkt die Sage
Ihr Schiff mit leisem Ruderschlage
Vorbei an Burgen öd und grau,
An Felsenhorst und Blumenau,
Wo gold’ne Saaten dampfend schwellen,
An Städten reich und flurbelebend,
Hochgieblig in die Lüfte strebend,
Mit ihren Kirchen ernst und hehr
Seid mir gegrüßt, ihr rothen Wangen,
Von blonden Locken überhangen,
Ihr blauen Augen treu und ächt, –
Gegrüßt, du markiges Geschlecht!
Trotz aller Fremden Spott und Höhnen!
Ihr feines Ohr verstehet nicht,
Wieviel aus diesen Worten spricht.
All’ fromme Lieb’ im Kinderherzen,
Thut mir dein traulich Stammeln kund,
Du süßer, rauher Schwabenmund!