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Herr Nikolas Bardewiek

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Textdaten
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Autor: Ernst Deecke
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Titel: Herr Nikolas Bardewiek
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 342–343
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
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Erscheinungsort: Lübeck
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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188. Herr Nikolas Bardewiek.

1560 hat der König von Dänemark einen Tag zu Odense in Fünen gehalten, und den Lübschen ihre alten Privilegien bestätigt. Abgeordnet waren dahin Herr Nicolas Bardewiek, Herr Bartel Tinnappel, und der Stadt Lübeck Hauptmann, Johann Dechau, ein guter vom Adel.

Sobald nun Herr Bardewiek die Bestätigung schriftlich gehabt, hat er sie durch einen Reitendiener insgeheim fortgesandt. Hernach nämlich haben die königlichen Räthe [343] sämtliche Herren Abgesandten zu Gast geladen, in der Meinung, wenn sie vom Trunk überladen wären, ihnen die Privilegien wieder abzunehmen; aber ihre Hoffnung hat gefehlt. Da sie nun scharfe Worte und gewisse Namen, wie im Scherz, gegen die Lübischen verlauten lassen, hat Herr Bardewiek gesagt: „Liebe Herren, wir sind jetzo in Eurem Reich; aber wo uns was Widerwärtiges begegnen sollte, mögt Ihr wissen, daß wir daheim einen Haufen wilder Schweine haben, die Euer Land dermaßen umkehren werden, daß kein Zaun bestehen bleibt.“ Darüber sind die Räthe höchlich bestürzt geworden, und haben fortan den Lübschen nur noch tapfer zugetrunken.

Doch mag Herr Bardewiek der Stadt zu Ehren mehr gethan haben, als die Natur vermochte, denn er ist alsbald zu Odense gestorben. Da hat der König sich erboten, ihn in seines Herrn Vaters Grab legen zu lassen; als aber dafür gedankt wurde, gab er dem Leichnam herrliches und stattliches Geleit durch sein ganzes Gebiet bis auf die Lübsche Grenze, von wo derselbe mit 200 Pferden in die Stadt geholt ist.