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Im Konzert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
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Titel: Im Konzert
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 65
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons,
S. 65
Kurzbeschreibung:
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fertig
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[65]

Im Konzert.

Heut im Konzerte hielt ich Zwiegespräch
Mit einem allerliebsten Mädchenhals,
Der aus derselben Bank geschimmert schon
Ein früher Mal ... Du hattest, sagt’ ich ihm,

5
Ein schmales Kettlein an, besinne dich!

Vielteilig, fein gefügt, von blassem Gold,
Süß leuchtend aus dem Dunkel des Gewands.
Verloren ging’s? Vielleicht ist’s nur verlegt?
Zerbrach es eben erst der Finger Hast?

10
Trug’s ein Gespiel davon, ein schmeichelndes?

Warf, dich betörend, eine Hand dir’s um,
Die Treue brach? Du hassest jetzt das Band?
Du trauerst, Hälschen? Heute neigst du dich
Ein bischen tiefer als das letzte Mal?

15
Der eigenartige Satz: Die Flöte klagt:

„Das Hälschen neigt sich etwas tiefer heut!“
„O dunkles Schicksal!“ dröhnt verhängnisvoll
Das melancholische Violoncell ...
Ein feines Glöckchen aber spottet hell:

20
„Das Kettlein steckt im blauen Sammt des Schreins.

Aus einer reinen Laune blieb’s zu Haus.“