König Etzel’s Schwert
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König Etzel’s Schwert.
„Der Kaiser spricht zu Ritter Hug:
Du hast für mich dein Schwert verspellt,
Des Eisens ist bei mir genug,
Geh, wähl’ dir eins, das dir gefällt!“
Wo stets der graue Schaffner sitzt.
„Der Kaiser giebt mir freie Wahl
Aus Allem was da hangt und blitzt!“
Er prüft und wägt. Von ihrem Ort
„Sprich, wessen ist das große dort,
Gewaltig, heidnisch, ungestalt?“
„Des Würgers Etzel!“ flüstert scheu
Der Graue, der es hält in Hut.
So lechzt und dürstet es nach Blut!“
„Laß ruhn. Es hat genug gewürgt!
Die todte Wuth erwecke nicht!“
„Gieb her! Dem ist der Sieg verbürgt,
[220] Und wieder sprengt er in den Kampf.
„Du hast dich lange nicht geletzt,
Schwert Etzel’s, an des Blutes Dampf!
Drum freue dich und trinke jetzt!“
Und Etzel’s Schwert, es schwelgt und trinkt,
Bis müd die Sonne niedergeht
Und hinter rothe Wolken sinkt.
Als längst er schon im Mondlicht braust,
Er frägt das Schwert in seiner Faust:
„Schwert Etzel’s, bist noch nicht du satt?
Laß ab! Heut ist genug gethan!“
Doch weh, es weiß von keiner Rast,
Und trifft und frißt was es erfaßt.
„Laß ab!“ Es zuckt in grauser Lust,
Der Ritter stürzt mit seinem Pferd
Und jubelnd sticht ihn durch die Brust