König Wilhelm 1861
[195] König Wilhelm 1861. Das Portrait (S. 188) des jetzigen Kaisers
aus der Zeit, wo er die Regierung antrat, ist nach den zwei besten
Photographien, welche er damals für diesen Zweck empfohlen hatte, auf
den Stein gebracht worden. Dem Künstler, Herrn Ernst Milster,
bewilligte der König zwei bis drei Sitzungen, in denen er das Bild nach
dem Leben zeichnete, auch gab der Monarch seine Unterschrift dazu.
In voller Manneskraft und Mannesfrische ergriff damals der König
die Zügel der Regierung: jetzt blickt der greise Monarch auf eine
ruhmvolle Zeit zurück, deren glänzende Erfolge in erster Linie seiner Energie,
seinem Muth, seinem unerschütterlichen Pflichtgefühl zu danken sind.
Damals ahnte er wohl nicht, daß er ein einiges Deutschland schaffen und
sich die Kaiserkrone aufs Haupt setzen werde. Doch ein Dichterwort
spricht es aus: „In Deiner Brust sind Deines Schicksals Sterne“, und dort
leuchteten sie schon damals dem Herrscher für den Ruhm der Zukunft. †