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Ludwig Uhland (Julius Mosen)

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Textdaten
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Autor: Julius Mosen
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Titel: Ludwig Uhland
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 51, S. 816
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1862
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Nachruf auf Ludwig Uhland in Gedichtform
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Bearbeitungsstand
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[816]

 Ludwig Uhland.
Ein Nachruf von Julius Mosen.

Was war das für ein Singen
Und Klingen die ganze Nacht,
Als hätten bei einem Todtkranken
Viel tröstende Engel gewacht?

Bald ging es wie ein Flüstern
Von einem Bergesquell,
Dann wieder wie Glockenklingen
Von ferner Bergkapell’,

Dann wieder, als hörte man singen
Das schlachtenmuthige Lied,
Das der junge Siegfried gesungen
Beim Amboß in der Schmied’.

Zuweilen wollt’ es tönen
Von fern her wie ein Horn,
Und wie das Wort, das gesprochen
Zum König Bertram de Born. –

Als weihete der Priester
Die Jünglinge zum Tod
Für Vaterland und Freiheit
Im Frühlingsmorgenroth.

Ein scharfer Luftzug streifte
Die Harfe an der Wand:
Sie klang wie Todtenklage
Gerührt von Geisterhand.

Uhland ist von uns geschieden!“
So rief ich weinend aus,
Und junge Soldaten zogen
Singend vorüber am Haus:

„Ich hatt’ einen Cameraden,
Einen bessern findst Du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
In gleichem Schritt und Tritt.
– – – – – – – – – – – – – – –
– – – – – – – – – – – – – – –
Kann Dir die Hand nicht geben,
Bleib Du im ew’gen Leben
Mein treuer Camerad!“

Und weiter rollen die Wogen
Der heißen, drängenden Zeit –
Sie tragen Uhland’s Namen
Hin zur Unsterblichkeit.