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Ludwig Uhland (Gedicht)

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Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Ludwig Uhland
Untertitel:
aus: Rudolf Lavant Gedichte, S. 25–26
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1965
Verlag: Akademie Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Commons
Kurzbeschreibung: Lavant wendet sich gegen abwertende Darstellungen Ludwig Uhlands
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Ludwig Uhland


Wenn heut der kernig treue Schwabe,
Der Mann von klarem, starkem Geist,
Emporgewallt aus seinem Grabe,
Vernähme, wie ihn Deutschland preist,

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Er fühlte schwerlich sich gefeiert

Und spräche ernst, bestimmt und schlicht:
„Der Mann, vor dessen Bild ihr leiert,
Wer es auch sei, ich bin es nicht!"

Und wider sie, die so geschäftig

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Den Demokraten ausgebeint,

Daß jedes Zugs, der frei und kräftig
Und mutig, er entkleidet scheint,
Erhöbe in gerechtem Grimme
Als Zeugnis er sein Liederbuch

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Und schleuderte mit lauter Stimme

Dann wider sie „des Sängers Fluch".

Ihr habt an ihm herumgedrechselt,
Herumgeschnitzelt und gedreht,
Daß er zuletzt wie ausgewechselt

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Als Zerrbild vor dem Volke steht:

Aus ihm, der aus gepreßter Kehle
Das Lied sang von der Völkerschlacht,
Habt ihr die richt’ge Kautschukseele
Nach Tübinger Modell gemacht.

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Muß jeder ganze Mann auf Erden,

Den großer Tage Sturm erfaßt,
Verhunzt, verzerrt, verkleinert werden,
Bis er zu euch am Ende paßt?
Ist euch kein Haupt so hoch gefürstet

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Durch Adel, den kein Fürst verliehn,

Daß ihr nicht rastlos danach dürstet,
Es zu euch selbst hinabzuziehn?

Doch wird es nie und nie gelingen,
Und wenn ihr dicke Bände sprecht!

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Er ließ zuerst die Leier klingen,

Die goldne, für des Volkes Recht;
Er hat die scharfen Liederfehden,
Den Groll, den Zorn dem Volk gelehrt –
Ein Ruhm, den ihr durch tausend Reden

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Nicht wieder in den Winkel kehrt!

Anmerkungen (Wikisource)

Ebenfalls abgedruckt in:

  • Der Wahre Jacob 1887, Nr. 41, S. 325