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MKL1888:Manitobá

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Manitobá“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Manitobá“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 11 (1888), Seite 193
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Manitobá. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 11, Seite 193. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Manitob%C3%A1 (Version vom 16.12.2023)

[193] Manitobá, brit. Provinz in Nordamerika, zur Dominion von Kanada gehörig, liegt zwischen 49°–52° 50′ nördl. Br. und 95°–101° 20′ westl. L. Die Provinz umfaßt das fruchtbare Thal des Red River (s. d.) und dasjenige seines Nebenflusses Assiniboine sowohl als die dicht bewaldeten Umgebungen der Seen Winnipeg (216 m ü. M.) und Manitoba. Der Südwesten ist Prärie oder Steppe, über welche die Turtle Mountains bis zu 655 m ü. M. ansteigen. Dort, am Souris oder Mausfluß (einem Nebenfluß des Assiniboine), findet man auch Braunkohlen. Das Klima zeichnet sich durch strenge Winter und heiße Sommer aus (s. Nordwestgebiet), und sämtliche europäische Getreidesorten geben treffliche Ernten. M. hat ein Areal von 156,753 qkm (2846,9 QM.) und (1886) 72,721 Einw. mit Einschluß von 5574 Indianern, denen 35,000 Hektar Land als Reservationen überlassen sind, und 7985 Mestizen. Im J. 1886 waren 301,000 Hektar angebaut, und man zählte 37,485 Pferde, 144,685 Rinder, 16,053 Schafe und 101,490 Schweine. Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung. Die kanadische Pacificbahn durchschneidet die Provinz von O. nach W., und ein Zweig derselben soll sie mit Port Nelson an der Hudsonbai (s. d.) in Verbindung setzen. 63 Schiffe (davon 39 Dampfer) vermitteln den Verkehr auf den Flüssen und Seen. An der Spitze der Verwaltung steht ein von der Krone ernannter Gouverneur, während die gesetzgebende Gewalt in den Händen einer Assembly ruht, deren 30 Mitglieder auf fünf Jahre vom Volke gewählt werden. Hauptstadt ist Winnipeg. – M. wurde zuerst von dem Grafen Selkirk besiedelt, der schottische Kolonisten heranzog. Die Kolonie konnte aber bei der geringen Gunst, deren sie sich von seiten der Hudsonbaikompanie erfreute, nie zu einiger Blüte gelangen. Erst als M. 1870 als selbständige Provinz der Dominion von Kanada einverleibt wurde, ein Akt, der die französischen Kanadier, die eine Einschränkung ihrer „Freiheiten“ befürchteten, zu einem Aufstand verleitete, den Sir Garnet Wolseley ohne Blutvergießen unterdrückte, besserten sich die Verhältnisse, und ihr Wachstum ist seitdem ein recht schnelles gewesen. Vgl. Bryce, M., its infancy, growth and present condition (Lond. 1882); Christie, M. (das. 1885).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 551
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[551] Manitoba hatte im J. 1886: 108,640 Einw. (gegen 62,260 im J. 1881). Von der Bodenfläche waren 1887 bereits 1,688,000 Hektar in Privatbesitz übergegangen und 304,500 Hektar angebaut. Man erzielte eine Weizenernte von 4,352,000 hl.