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MKL1888:Ohm

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ohm“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 345
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Ohm. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 345. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ohm (Version vom 11.10.2021)

[345] Ohm (Aam), Flüssigkeitsmaß, besonders für Wein, in Dänemark = 154,579 Lit., in Rußland = 147,591 L.; früher in der Schweiz (Saum) = 150 L., in Norwegen 149,591 L., in Schweden = 157,039 L., in Preußen = 137,404 L., in Baden = 150 L., in Braunschweig = 149,895 L., in Rheinhessen = 160 L., in Hannover = 155,758 L.

Ohm, Maßeinheit, s. Elektrische Maßeinheiten.

Ohm, rechter Nebenfluß der Lahn, entspringt bei Ulrichstein im Vogelsgebirge, empfängt rechts die Wohra vom Hainaischen Gebirge, durchfließt ein besonders im untern Teil fruchtbares Thal und mündet nach 24 km langem Lauf bei Kölbe.

Ohm, 1) Georg Simon, Physiker, geb. 16. März 1787 zu Erlangen, ward 1817 Lehrer der Physik und Mathematik am Gymnasium zu Köln, 1826 an der Kriegsschule in Berlin, 1833 Direktor der polytechnischen Schule in Nürnberg, 1849 außerordentlicher, 1852 ordentlicher Professor der Physik an der Universität München, wo er 7. Juli 1854 starb. Er schrieb: „Beiträge zur Molekularphysik“ (Nürnberg 1849); „Erklärung aller in einachsigen Kristallplatten zwischen geradlinig polarisiertem Licht wahrnehmbaren Interferenzerscheinungen“ (Münch. 1852–53); „Grundzüge der Physik“ (Nürnb. 1854). Nach ihm ist das Ohmsche Gesetz (s. d.) benannt, welches er in der Schrift „Die galvanische Kette mathematisch bearbeitet“ (Berl. 1827; neue Ausg., Wien 1887) entwickelte. Er stellte auch 1843 die Theorie der Aliquot- oder Obertöne (s. d.) auf. Vgl. Bauernfeind, Gedächtnisrede auf O. (Münch. 1882).

2) Martin, Mathematiker, Bruder des vorigen, geb. 6. Mai 1792 zu Erlangen, ward 1811 Privatdozent an der dortigen Universität, 1817 Gymnasiallehrer in Thorn, wirkte seit 1821 an der Universität Berlin, anfangs als Privatdozent, seit 1824 als außerordentlicher und seit 1839 als ordentlicher Professor, auch als Lehrer an der Bauakademie, der Kriegs-, Artillerie- und Ingenieurschule, war 1849–1852 als Vertreter des Berliner Wahlkreises Mitglied der Zweiten Kammer; starb 1. April 1872. Ohms Hauptverdienst besteht in der Heranbildung einer großen Anzahl tüchtiger Lehrer der Mathematik. Er schrieb: „Reine Elementarmathematik“ (Berl. 1826, 3 Tle.; 3. Aufl. 1844); „Versuch eines konsequenten Systems der Mathematik“ (Nürnb. 1822–52, 9 Bde.; 2. Aufl., Bd. 1–2, 1853–54); „Lehrbuch für den gesamten mathematischen Elementarunterricht“ (Leipz. 1836, 5. Aufl. 1856); „Lehrbuch der Mechanik“ (das. 1836–38, 3 Bde.); „Lehrbuch der gesamten höhern Mathematik“ (das. 1839, 2 Bde.); „Geist der mathematischen Analysis“ (Berl. 1842).