Von Bäumen dicht und Felsen eingeschlossen
Ruht MAGDALENA auf dem moos’gen Grunde,
Waldeinsamkeit heilt ihres Herzens Wunde
Und trocknet Thränen, die einst bitter flossen!
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Wie weich der holde Leib dahin gegossen!
Es stützt die Hand das Haupt in süssem Bunde,
Ein Lächeln spielt auf ihrem schönen Munde
Mit heil’gem Ernst – wie liebliche Genossen!
Sie liest und liest – die Worte ew’gen Lebens,
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Tief ruht das Aug’ in seines Lides Hülle
In goldner Wimper Schatten – und vergebens
Ersehnst du dir nur eines Blickes Fülle! –
Säh’ sie empor, so ungeahnter Weise –
Ein Blick – ein Blitz vielleicht – „halt ein! sprich leise!“