Maschinen im Haushalt

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Titel: Maschinen im Haushalt
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aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 804
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[804] Maschinen im Hauhalt. Die Maschine, welche auf dem großen Arbeitsmarkte längst über die menschliche Hand den Sieg davongetragen hat, schickt sich in unserer Zeit an, auch in den einfachsten Haushalt ihren Einzug zu halten. Die Nähmaschine kann als die Vorkämpferin der neuen Wandlung gelten. Die Vortheile, welche sie uns gebracht, sind allgemein bekannt und werden heut zu Tage von Niemand bestritten.

Aber wie treffliche Dienste sie auch leisten mag, die höchste STufe der Vollkommenheit scheint sie noch nicht erreicht zu haben. Von Jahr zu Jahr wird sie verbessert, mit neuen Hilfsapparaten ausgestattet. Erst vor Kurzem hatten wir Gelegenheit, an dieser Stelle auf eine derartige Erfindung hinzuweisen: auf den trefflichen Knopflochapparat von Seidel und Naumann in Dresden, mit dessen Hilfe eine einzige Arbeiterin in einem Tage 1000 Knopflöcher zu nähen vermag.

Neuerdings hat diese Nähmaschinenfabrik eine Nähmaschine konstruiren lassen, welche mit einem Stopf- und Stickapparat in Verbindung gesetzt werden kann. Die Leistungsfähigkeit derselben ist eine wahrhaft überraschende. In kürzester Zeit vermag eine geübte Arbeiterin mit diesem Apparat Buchstaben, Arabesken etc. zu sticken oder auch schadhafte Stellen in der Wäsche in sauberster Weise zu stopfen. Der Apparat stellt in dem schadhaften in einem Rahmen eingespannten Wäschestück ein vollständig neues Gewebe her, welches nach dem Waschen und Plätten kaum von den ursprünglichen Gewebslagen zu unterscheiden ist.

Der Apparat ist als ein kleiner Triumph der Industrie zu betrachten.

Waschmaschine von G. C. Warnstorff.

Die anderen Maschinen für hauswirthschaftliche Zwecke erfreuen sich keineswegs einer so günstigen Aufnahme. Ihnen gegenüber sind die Meinungen noch getheilt. Namentlich die Waschmaschinen werden vielfach angefeindet; zum Theil aber mit Unrecht, da der Scharfsinn der Erfinder und Techniker die Uebelstände, welche bei den ersten Apparaten dieser Art sich bemerkbar machten, so gut wie gänzlich beseitigt hat. Unsere nebenstehende Abbildung veranschaulicht uns eine derartige praktische Waschmaschine, welche von der Firma G. C. Warnstorff in Leipzig-Lindenau in den Handel gebracht wurde. Auf einem starken Gestell ruht ein länglichrundes Gehäuse, welches innen mit Waschleisten ausgelegt ist. In diesem Gehäuse befindet sich eine gleichfalls mit Waschleisten besetzte rotirende Trommel, welche mit Hilfe des rechts sichtbaren Schwungrades in Bewegung gesetzt wird. Die Wäsche wird mit heißem Seifenwasser in das verschließbare Gehäuse gelegt. Darauf dreht man die Kurbel am Schwungrad abwechselnd nach rechts und links. Durch diese Bewegung der Waschleisten wird das Reiben der Wasche mit der Hand ersetzt und dabei so viel Arbeitskraft erspart, daß man eine bestimmte Menge Wäsche, zu deren Bewältigung mit der Hand eine Person mindestens einen ganzen Tag brauchen würde, in nur drei Stunden sauber waschen kann.