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Melodienfragmente (Ostwald)

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Textdaten
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Autor: unbekannt
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Titel: Melodienfragmente
Untertitel:
aus: Erotische Volkslieder aus Deutschland, S. 121–126
Herausgeber: Hans Ostwald
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: [1910]
Verlag: Eberhard Frowein
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Princeton-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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[121]
Melodiefragmente


 Schornsteinfegerlied

Wenn ich des Morgens früh aufstehe und zum Schornsteinfegern gehe
so beseh ich wohl vorher meinen Besen hin und her.


 Der Dreischläger

(Im Altenburger Ostkreise und reußischem Unterland viel auf Tanzböden gesungen)

Drei schneeweiße Gäns und ein bayrisches Mensch
und ein Beutel voller Geld ist meine Freud auf der Welt.
Rutsch rüber, rutsch nauf uff mein Bauch
und du bist a dummes Luder du getraust di nicht drauf.
Di a le dio ea dia le dia dia le dia la dia ho


 Jus primae noctis

Es schlief ein Graf bei seiner Magd vom Abend bis zum Morgen.
Und als der helle Tag anbrach und als der helle Tag anbrach, da fing sie an zu weinen.


 Das Bauernmädchen

Schiebt n’ nein, schiebt n’ nein, schiebt n’ nich daneben.
Ich bin ein armes Bauernmädchen muß vom schieben leben.


[122]
 Im Schwabenland

Im Schwaben-Schwabenland, da steht ein schönes Haus,
da ist die Jägerei, da ist das Schießen frei.
Hei! da möcht ich Jäger Jäger sei, Schießen das ist meine Freud!
Einmal ist gar nicht viel, zweimal ist Kinderspiel,
dreimal geht’s wohl auch, wohl auch noch an, wohl dem, ders viermal kann.


 Erotische Schnadahüpfel

Mei Vater is’ a Tischler und a Tischler bin ich,
mei Vater macht die Wieg’n und die Kinder mach ich.
Holladrio holladia, holladrio iuchsasasa.


 Das schwarzbraune Mädchen

:,: Schwarzbraunes Mädchen, du hast nen schönen Mund juchei :,:
Der schöne Mund ist deine, das Küssen drauf ist meine,
dann küssen wir die ganze Nacht alleine.


[123]
 Dirnenlied

Meine Kleine zwischen die Beine, bringt mir manchen Taler ein,
Halte sie auch immer reine, schmier sie mit Pomade ein


 Das schwarzbraune Mädchen

Bus, zwei, drei, wer schenkt dem Mädchen ein Ei?
Ich, mein Bruder!
Hast recht, Saufbruder.
Und so denk ich denn in meinem Sinn,
Schenk du nur dem Mädchen die Eier immerhin,
Steh’ nur auf und laß mich ein
Schwarzbraunes Mägdelein.


 Die schöne Müllerin

Es wohnte ein Müller an jenem Teich,
Es wohnte ein Müller an jenem Teich,
Der hat eine Tochter zum Nudel, nudel, natt, natt, natt!
Der hatte eine Tochter und die war reich.


 Sehr verbreiteter Gesang halbwüchsiger Burschen

Ja, wenn mer gehn, da gehn mer alle
Zusammen,
Miteinander,
In das Hühnernest, in das Hühnernest, in das Hühnernest hinein.


[124]
 Des Ritters Schuld

Es spielte ein Ritter mit einer Dam’;
Sie spielten eine kleine Weile.
Als sie ’ne kleine Weile gespielet hatten,
Fängt’s Mädchen an zu weinen.


 Hab Freud’ daran

Ich kenn ein Mägdlein, das hat zwei Äuglein.
Ich kenn ein Mägdlein, das hat zwei Aug’n.
Und wenn ich es anschau tu ich mich freu’n.
Ich führe sie bei der Hand ins fremde Land.


 Der alte Mann und das junge Weib

Es heirat’ ein alter Mann ein schönes, junges Weib,
Der hatte kein’ Courage an ihrem Unterleib.


 Hamburg

Hamburg ist ein schönes Städtchen,
     Siehste wohl!
Weil es an der Elbe liegt,
     Siehste wohl!
Drinnen gibt’s viel schöne Mädchen,
     Siehste wohl!
Gibt’s viel schöne Mädchen
Aber keine Jungfer nicht.
     Siehste wohl.


[125]
 Heirat’ lieber ein’ Soldaten

Ihr Mädchen laßt Euch raten, heirat keinen alten Mann,
Heirat lieber ein’ Soldaten, der euch brav lieben kann.


 Anne Marie

Anne Marie, wo willst du denn hin?
Ich will zur Stadt hinein,
Wo die Soldaten sein,
Anne Anne Anne hopp hopp hopp Anne Marie.


 Wie schön leuchtet her Morgenstern

Wie schön leuchtet der Morgenstern,
Juck, juck, juck der Morgenstern,
Bei meinem Schatz da schlaf ich gern.


 Vierzeiler

Rauh ist der Bauch,
Rauh ist der Schlauch,
Rauh ist die ganze bitschebumsvallera,
Tirallala, tirallala, tirallala, tirallala.


[126]
 Vergißmeinnicht

Ich ging einmal auf einer grünen Flur
Da fand ich eines schönes Mädchen Spur.
Sie saß am Bach und pflückte Blumen sich
Und fand zum Schluß noch ein Vergißmeinnicht.


 Tulla-Tulla-Tullala

Hört ihr lieben Brüder, wie es mir ergangen ist,
Drinnen in der Stadt ist ein Weib gekommen,
Hat mich mitgenommen und aus Liebe mich gefragt
Nach meinem Tu-la-la, nach meinem Tu-la-la,
Nach meinem Tula, Tula, Tula, Tulala.


 Ich möcht mal

Ich möcht mal Vögel – Ich möcht mal Vögel –
Ich möcht mal Vögel sehen in die Lüfte ziehen.


 Aber weiter darfst du nicht

Schwarzbraunes Mädchen, schönes Jungfer Lieschen,
Darf ich zu dir kommen wann ich will und wann ich kann,
Vor meine Haustür darfst du mir kommen,
Aber weiter darfst du mir nicht.