Mit zwei Worten
Am Gestade Palästina’s, auf und nieder, Tag um Tag,
„London?“ frug die Sarazenin, wo ein Schiff vor Anker lag.
„London!“ bat sie lang vergebens, nimmer ward sie müd und zag,
Bis zuletzt an Bord sie brachte eines Bootes Ruderschlag.
Meer und Himmel. „London?“ frug sie, von der Heimath abgekehrt,
Suchte, blickte, durch des Schiffers ausgestreckte Hand belehrt,
Nach den Küsten wo die Sonne sich in Abendgluth verzehrt …
„Gilbert?“ fragt die Sarazenin im Gedräng der großen Stadt,
„Tausend Gilbert giebt’s in London!“ Doch sie schreitet nimmer matt.
„Labe dich mit Trank und Speise!“ Doch sie wird von Thränen satt.
„Gilbert!“ „Nichts als Gilbert? weißt du keine andern Worte? nein?“
„Gilbert!“ … „Hört, das wird der weiland Pilger Gilbert Becket sein –
Dem die Bande löste heimlich eines Emirs Töchterlein –“
„Pilgrim Gilbert Becket!“ dröhnt es, braust es längs der Themse Strand.
Sieh, da kommt er ihr entgegen, von des Volkes Mund genannt,
Ueber seine Schwelle führt er, die das Ziel der Reise fand.