Kaiser Friedrich der Zweite
In den Armen seines Jüngsten
Phantasirt der sieche Kaiser,
An dem treuen Herzen Manfreds
Kämpft er seinen Todeskampf.
Augen starrt er in die Weite,
Während seine fieberheiße
Rechte preßt des Sohnes Hand:
„Manfred, lausche meinen Worten!
Mit den Greifen liegt mein gültig
Unterschrieben Testament.
Eine Kutte, drin zu sterben,
Schenkten mir die braven Mönche,
Trotz dem Bann des heil’gen Stuhls.
Manfred, meines Herzens Liebling,
Laß den Herold auf den Söller
Treten und der Erde melden,
Sarge prächtig ein die Kutte,
Führe sie mit Schaugepränge
Nach dem Dome von Palerm!
Diese Nacht in einer Sänfte
Tragen meine Sarazenen
Sacht mich an den Strand des Meers.
Meiner harrt ein schwellend Segel.
Fahr’ entgegen ich dem Morgen
Und dem neugebornen Strahl.
Fern auf einem Vorgebirge,
Das in blaue Flut hinausragt,
Und ein schlanker Tempelbau.
Zwischen Kloster und Rotunde
Schlagen wir das Zelt im Freien.
Selig athm’ ich Meer und Himmel,