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Morgenlied (Meyer)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Conrad Ferdinand Meyer
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Morgenlied
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 35
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1882
Verlag: Verlag von H. Haessel
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
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Originalherkunft: {{{ORIGINALHERKUNFT}}}
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[35]
Morgenlied.


Mit edeln Purpurröthen
Und hellem Amselschlag,
Mit Rosen und mit Flöten
Stolziert der junge Tag.

5
Der Wanderschritt des Lebens

Ist noch ein leichter Tanz,
Ich gehe wie im Reigen
Mit einem frischen Kranz.

Ihr thaubenetzten Kränze

10
Der neuen Morgenkraft,

Geworfen aus den Lüften
Und spielend aufgerafft –
Wohl manchen ließ ich welken
Noch vor der Mittagsglut;

15
Zerrissen hab’ ich manchen

Aus reinem Uebermut!

Mit edeln Pupurröthen
Und hellem Amselschlag,
Mit Rosen und mit Flöten

20
Stolziert der junge Tag –

Hinweg, du dunkle Klage,
Aus all dem Licht und Glanz!
Den Schmerz verlorner Tage
Bedeckt ein frischer Kranz.