Opfer an Hygiea
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Opfer an Hygiea.
Höre mich, Hygiea! Du rosenwangige Göttinn,
Sey der Flehenden hold, welche voll Hoffnung sich naht!
Statt der lachenden Horen, die sonst mein Leben umschwebten,
Schwärmet der Plagen Heer mir ums brennende Haupt.
Stürze mit mächtigem Arm sie in den Orkus hinab!
Siehe der Jugend Schmuck, das braune wallende Haupthaar;
An des Altares Fuß leg’ ich weinend es hin[1]!
[19] Ach ein theures Opfer! Es war der Gespielinnen Freude,
Tändelnd haschten die Kindlein die langen wehenden Locken,
Hob sie der scherzende West höher im frölichem Tanz.
Darum segne den Quell, auf daß ein frischeres Leben
Kühlend vom Scheitel hinab dämpfe die dörrende Glut!
Schenke Gesundheit mir, schenke mir frölichen Sinn!
- ↑ Die Verfasserinn mußte, um mit Nutzen kühlende Kopfbäder gegen ein hartnäckiges Kopfweh gebrauchen zu können, sich das Haar abschneiden.