Zum Inhalt springen

Petrarca - Sonett 56

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Francesco Petrarca
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Sonett 56
Untertitel:
aus: Gedichte,
S. 138
Herausgeber:
Auflage: 1
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1804
Verlag: J. V. Degen
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Wien
Übersetzer: Carl Streckfuß
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und scans auf commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[138]

Son. 56.


Zum alten Kerker hat mich neu geführet
     Amor, mit der Verheißung Schmeichellaut,
     Den Schlüssel hat der Feindinn er vertraut,
     Ob deren noch mein Herz sich selbst verlieret.

5
Gefangen war ich schon, eh’ ichs gespüret,

     Doch floh ich aus der Haft, die mich umgraut —
     Und wer ist wohl, der meinen Schwüren traut,
     Daß Seufzer nur die Freyheit mir gebieret.

Gleich dem Gefangnen, den die Haft noch drückt,

10
     Ist mir der Fesseln größter Theil geblieben,

     In Aug’ und Stirne steht mein Herz geschrieben.

Und wer mir nur ins bleiche Antlitz blickt,
     Der spricht: Wenn Blick und Urtheil mich nicht trügen,
     So war er nah dem Tode zu erliegen.