Ἀμίς (ältere Namen οὐράνη, ἐνουρήθρα, Aesch. Soph. bei Ath. I 17d. Poll. X 44), matella, das [1838] Nachtgeschirr, nach Ath. XII 519e in Sybaris erfunden, was vielleicht so zu verstehen ist, dass der Gebrauch dieses Gerätes beim Gelage dort aufkam. Von diesem Gebrauch ist am meisten die Rede: Aesch. Soph. und Komiker bei Ath. I 17d. VI 202d. VII 291f. Arist. ran. 543; Thesm. 633. Plut. ap. Lac. var. 35. Arrian. Epict. I 2, 8. Petron. 27. Mart. III 82, 15. VI 89, 2. XIV 119; vgl. auch Demosth. LIV 5. Alkibiades soll diesen Gebrauch in Athen eingeführt haben. Meineke Eupol. frg. 303. Gebrauch im Schlafzimmer Poll. X 44; pompej. Graffito Bull. d. Inst. 1884, 188, 4; an einem Nagel hängend Arist. Vesp. 807. Aus Gold: Plut. stoic. rep. 30; Silber: Petron. 27 (vgl. Mart. XI 11, 5); Bronze: Iuv. 10, 64. Plut. reip. ger. pr. 27; Thon: Mart. VI 89, 2. XIV 119. Abbildungen auf Vasen Mus. Greg. II 88 (85) 2 (mit engem Hals), wiederholt bei Daremberg et Saglio I 230, wo auch Abbildung auf einer Vase im Louvre (flach und weit offen). Muschelform ist wohl aus der Bezeichnung concha (Schol. Iuv. 10, 64) nicht zu erschliessen. Das entsprechende Gerät für Frauen σκάφιον, scaphium, Poll. X 45. Arist. Thesm. 633 (Enger zu d. St., auch bei Blaydes). Mart. XI 11, 5. Iuv. 6, 264. Jahn Sächs. Ber. 1861, 332. Stephani C. R. 1870–71, 29. L. Brunn Philol. Versamml. Stettin 1880, 193 (ob die auf den dort publicierten Vasen abgebildeten Gefässe hierher gehören, ist sehr fraglich).