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RE:Ἀργυροταμίας

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Finanzbeamter
Band II,1 (1895) S. 802
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Ἀργυροταμίας,[WS 1] Name eines Finanzbeamten, erwähnt in griechischen Inschriften der späteren Zeit und zwar aus Athen CIA III 38. 39; Elateia in Boiotien Bull. hell. X (1886) 372; Karystos auf Euboia Bull. hell. II (1878) 276 nr. 2; Ilion CIG 3631; Aphrodisias CIG 2782. 2787. 2817; Nysa Bull. hell. VII (1883) 272; Sebastopolis (Karien) Bull. hell. IX (1885) 347; Tralles CIG 2930; Nikaia Bull. d. Inst. 1848, 74; Nikomedeia CIG 3773; Apameia Kibotos CIG 3957–3959; Palmyra CIG 4500. Die früheren Erklärer meinten, es sei der ἀ. derselbe Beamte, der sonst ταμίας heisst; das gilt höchstens für den ἀ. τῶν φυλάρχων in Nikomedeia (CIG 3773). Dagegen kommt in Tralles ein ταμίας (CIG 2930 b) und ein ἀ. (CIG 2930) vor, und in Elateia werden ἀργυροταμιευτικά und ταμιευτικὰ χρήματα erwähnt (Bull. hell. X 373); daher hat Paris in der Erklärung der letzteren Inschrift die Behauptung aufgestellt, dass die ἀργυροταμίαι in den Städten des Orients den curatores kalendarii in den Städten des Occidents entsprechen. Kübler bei Ruggiero Dizion. epigr. II 27 bezeichnet diese Erklärung als zweifelhaft, es lässt sich jedoch nicht leugnen, dass sie für die athenischen Inschriften passt: CIA III 38 enthält die Bestimmung, die ἀργυροταμίαι hätten aufzuzeichnen, wieviel Öl jeder dem Staate schulde; ebd. III 39 handelt von dem Verkaufe der Hypotheken gewisser Pächter durch die ἀργυροταμίαι, beide also von Staatsschuldnern, deren Verzeichnis das kalendarium bildet; vgl. Cod. Theod. XII 11 c, 1. Fragm. Vatic. § 128. 184. Dig. L 4, 18 § 2; s. Calendarium. Litteratur: Boeckh Staatshaush. I³ 214 d. Caillemer in Daremberg et Saglio Dict. I 420. Kübler Dizion. epigr. II 26–30 (Calendarium). Paris Bull. hell. X (1886) 372f.

[Oehler. ]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Transkribiert: Argyrotamias.