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RE:Aigestes, Aigestos

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn des sicilischen Flussgottes Krimisos und einer Troerin
Band I,1 (1893) S. 951 (IA)–952 (IA)
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Aigestes oder Aigestos (Αἰγέστης oder Αἴγεστος, auch Ἐγέστης, lat. Acestes), Sohn des sicilischen [952] Flussgottes Krimisos und einer Troerin Egesta oder Segesta, der den Aeneas freundlich in Sicilien aufnahm (Verg. Aen. I 195. 550ff. V 36. 715. Ov. met. XIV 83. Heyne zu Verg. Aen. V Exc. I). Nach Serv. Aen. I 550f. wurde Egesta von ihrem Vater Hippotes oder Ipsostratus, als Poseidon das Land durch Ungeheuer verheeren liess, weil ihm Laomedon den für Erbauung der Mauern Troias ausbedungenen Lohn nicht geben wollte, zur Rettung nach Sicilien entsandt, wo Krimisos mit ihr den Acestes zeugte, der die Stadt Egesta baute (vgl. Schol. Lykophr. 951. 968). Anders berichtet Dionys. Halic. I 52, der ihn Αἴγεστος nennt. Nach ihm geriet ein Ahnherr des Aigestos mit Laomedon in Streit und wurde von diesem getötet, seine Töchter aber Kaufleuten übergeben, die sie in die Ferne nehmen sollten. Mit ihnen schiffte sich ein vornehmer Troianer ein, heiratete eine derselben in Sicilien, wo sie den Aigestos gebar, der mit Erlaubnis des Priamus während des troianischen Krieges in sein Stammland zurückkehrte und nach Troias Eroberung sich wieder nach Sicilien begab, wo er mit Aeneas bei dessen Landung in Sicilien zusammentraf. Aeneas erbaute ihm die Stadt Aegesta. Nach Strabon (VI 254. 272) halfen dem A. bei der Gründung Aigestas Genossen des Philoktetes. Die Namensform des Helden schwankt zwischen Αἴγεστος und Αἰγέστης, die Form Acestes bei Vergil hat eine griechische Form Ἀκέστης zur Voraussetzung, die sich bei griechischen Schriftstellern jedoch nicht nachweisen lässt. Der Name scheint nicht griechischer Herkunft zu sein. Vgl. A. Holm Gesch. Siciliens I 86ff. Stiehle Philol. XV 601ff.