Ἀμφίπολος Διός. Diodor XVI 70, 6 berichtet, dass Timoleon, als er nach der Eroberung der Stadt den Syracusanern eine demokratische Verfassung gab, auch das Amt des ἀμφίπολος Διὸς Ὀλυμπίου, ein Priestertum von hohem Ansehen, einrichtete, dessen Verweser insofern Eponymen des Staates wurden, als ihre Namen neben denen der Archonten zur Datierung verwendet wurden. Erst als Syracus römisches Bürgerrecht erhielt, schwand die Bedeutung dieses Priestertums, ohne dass es indessen aufgehoben wurde. Eine verlorene griechische Inschrift, deren lateinische Übersetzung durch Caietani veröffentlicht ist (jetzt IGI 9 = CIG 5372), erwähnt nach der Conjectur von Kaibel den ἀ. (Z. 4 für Amphilobi hatte FranzAmphilochi, Kaibel in der von ihm versuchten Rückübersetzung ins Griechische ἀμφιπόλου eingesetzt). [1953] Aus Cicero in Verr. II 2, 51 ist zu schliessen, dass jährlich je ein Candidat für dieses Priestertum aus jeder der drei Phylen erwählt worden war und aus den erwählten die Erlosung des ἀ. stattgefunden hatte.
Eine Basis aus Ambrakia, publiziert von St. N. DragumisἘφημ. ἀρχ. 1910, 397 trägt die Inschrift Νίκανδρος Σόλωνος ἀμφιπολεύσας Ἀρτέμιτι Πασικράται. Nikandros ist vielleicht der Polyb. X 10f. XVI 15 erwähnte. Neu ist Pasikrata, als Beiname der Artemis; bisher nur als solcher der Persephone bekannt. Statt Ἀρτέμιτι würde man dorisch und boiotisch Ἀρτάμιτι erwarten.