Anaphlystos (Ἀνάφλυστος), bedeutender attischer Demos der Phyle Antiochis. Die Lage im südöstlichen Teil der Halbinsel um die Bucht des H. Nikolaos, am Ostfuss des Olymposberges und südlich vom Paneion, wird bestimmt durch die Reihenfolge der Küstendemen bei Strabon (IX 398) und den noch heute erhaltenen Ortsnamen Anavyso (vgl. auch Ptolem. III 15, 22: 130 Stadien von Athen. Xenoph. vect. 4, 43: 60 Stadien von Thorikos). Der Hafen war, namentlich zum Schutz der Laurionbergwerke, befestigt (Xenoph. a. a. O. Skylax 57: τεῖχος καὶ λιμήν). Spuren davon, sowie auch Reste der Molen sind an der Ostseite der Bucht noch erkennbar; weiter hinauf lag hier auch ein Teil der alten Ortschaft; ein anderer nördlicher um die Höhe Viglaturi (vgl. Karten von Attika Sect. Olympos und Text III–VI 20ff. Sculpturen und Inschriften, darunter eine Weihung an Hermes s. Athen. Mitt. XII 303ff.). Strabon a. a. O. erwähnt ein Paneion und ein Heiligtum der Aphrodite Kolias; der erstere Name ist noch heute in dem Gebirg mit der Stalaktitengrotte erhalten. Das Aphrodision könnte nur eine Filiale des berühmten Tempels bei Halimus gewesen sein (s. Karten von Attika, Text II 2). Doch liegt wohl nur ein Irrtum seitens des Strabon vor, wie dies ja sicher für seine Erzählung von den Schiffstrümmern der persischen Flotte gilt (vielleicht erklärt diese Verwechslung sich leichter, wenn ich darauf hinweise, dass auch ein Berg südöstlich der phalerischen Bucht den gewiss alten Namen Paní trägt). Den nordwestlichen Teil des Hafens von A. nimmt die grosse Staatssaline ein, welche wohl auch im Altertum im Betriebe war. Pausanias (II 30, 3) bezeichnet die Eponymen der Demen A. und Sphettos als Einwanderer aus Argolis und Söhne des Troizen.