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RE:Anatolius 15

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Aus Alexandria
Band I,2 (1894) S. 2073 (IA)–2074 (IA)
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15) Aus Alexandreia und daselbst Lehrer der aristotelischen Philosophie, dann zu Kaisareia in Palaestina von Theoteknos geweiht, um das J. 280 Bischof von Laodikeia (Euseb. Eccl. hist. VII 32, 6. 21 Dind.; Chron. zum 3. Jahre des Kaisers Probus = 278/9 n. Chr. [II 184 Schoene]. [2074] Gams Series episc. 433f.). Eusebios Eccl. hist. VII 32, 6 rühmt ihn wegen seiner ausgebreiteten Kenntnisse in Philosophie, Rhetorik, Mathematik und Astronomie. Er verfasste ein arithmetisches Lehrbuch (ἀριθμητικαὶ εἰσαγωγαί) in zehn Büchern (Euseb. a. a. O. 32, 20), wovon mehrere Bruchstücke in den Θεολογούμενα τῆς ἀριθμητικῆς erhalten sind (Theolog. arithm. ed. Ast p. 6, 21. 7–14. 23, 15. 40–64). Seine Schrift über das Osterfest und dessen Zeitbestimmung (Canon paschalis) ist nur in einer alten lateinischen Übersetzung vorhanden, die gewöhnlich für ein Werk des Rufinus gilt (s. Fontanini Hist. liter. Aquilej. V 15, Rom 1742) und in Aegid. Bucher Doctrin. temp., Antverp. 1664, 439ff. abgedruckt steht. Einige Bruchstücke des griechischen Textes teilt Eusebios Eccl. hist. VII 32, 14–19 mit (wiederholt von Bucher a. a. O. 440ff.). Ausserdem ist ein Fragment über allgemeine Fragen der Mathematik (τί ἐστὶ μαθηματική; ἀπὸ τίνος δὲ μαθηματικὴ ὠνομάσθη; πόσα μέρη μαθηματικῆς; τίς τί εὗρεν ἐν μαθηματικοῖς; u. s. w.) erhalten, zuerst nach einer Abschrift, welche Holstenius aus einem Cod. Peirescianus entnommen hatte, abgedruckt in Fabricius Bibl. Graec. II 275ff. (III 462ff. Harles), dann von H. Martin in Mémoires présentés, 1. série, IV 428–436, und von Hultsch in den Variae collectiones als Anhang zu Heronis Alex. geometr. reliquiae 276–280 aus Pariser Hss. herausgegeben. Der Schluss von den Worten Εὔδημος ἱστορεῖ ἐν ταῖς Ἀστρολογίαις an (280, 2–15 Hu.) findet sich auch bei Theo Smyrn. Expos. rer. mathem. 198f. Hiller. Dass diese Bruchstücke zu den vorher erwähnten ἀριθμητικαὶ εἰσαγωγαί gehören, ist nicht wahrscheinlich. Denn sie sind knapp und streng sachlich in Form eines Katechismus abgefasst, während jene Reste der ἀριθμητικαὶ εἰσαγωγαί weitschweifige, der Zahlenmystik der Pythagoreer entstammende Erörterungen enthalten. Ob und in welcher Ausdehnung A. die geometrischen Definitionen (ὅροι τῶν γεωμετρίας ὀνομάτων), die unter Herons Namen überliefert sind, oder etwa auch Schriften des Geminos als Quellen benützt hat (Tannery in Bull. des sciences mathém., 2. série, IX 1, 266f. XI 1, 192), bedarf noch näherer Untersuchung.