RE:Andeira 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt in der Troas
Band I,2 (1894) S. 2121 (IA)–2122 (IA)
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Andeira. 1) Τὰ Ἄνδειρα, Stadt in der Troas, die Strabo (XIII 610) zwischen Skepsis und Pioniai, Plinius (n. h. V 126) zwischen Pioniai und [2122] Kale nennt. Nach Strabo a. O. und Theopomp bei Steph. Byz. ward hier ein Stein gebrochen, der gebrannt zu Eisen werde; mit einer gewissen Erde verschmolzen lasse er ψευδάργυρος – zinkhaltiges Erz? – abtropfen, und dies mit Kupfer verbunden ergebe das sog. κρᾶμα, auch ὀρείχαλκος, Messing, genannt; vgl. über diese dunkle Angabe H. Blümner Technologie IV 96. Unterhalb von A. nennt Strabo (XIII 614) ein Heiligtum der Göttermutter (Ἀνδειρηνή) und eine unterirdische Höhle, die 130 Stadien weit bis Palaia reichte. J. Th.Clarke sucht A. südwestlich von Skepsis (Kurschunlutepe) nahe den Bergen Delitepe und Karamantepe südlich vom jetzigen Bairamitsch und dem Oberlauf des Skamandros, und sagt, dass dort Minen vorhanden seien (Americ. Journ. Archaeol. IV 1888, 317), doch ist die Lage kaum möglich, wenn A. etwas mit dem Andiros (s. d.) zu thun hat. Wegen der Minen setzt Ramsay Asia Min. 155 des Hierokles Sideron (664) gleich A.