RE:Antigonos 19

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
fertig  
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Von Karystos, Erzgießer u. Schriftsteller im 3. Jh. v. Chr.
Band I,2 (1894) S. 2421 (IA)–2422 (IA)
Antigonos von Karystos (Schriftsteller) in der Wikipedia
GND: 118503383
Antigonos von Karystos in Wikidata
Bildergalerie im Original
Register I,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|I,2|2421|2422|Antigonos 19|[[REAutor]]|RE:Antigonos 19}}        

19) Von Karystos, Erzgiesser und Schriftsteller aus dem 3. Jhdt. v. Chr. In seiner Jugend stark von Menedemos von Eretria beeinflußt, scheint er eine Zeit lang in Athen gelebt und viele Reisen durch Griechenland gemacht zu haben. Später lebte er in gleicher Weise schriftstellerisch und künstlerisch thätig am Hofe von Pergamon (sicher unter Attalos I. 241–197, vielleicht schon unter dessen Vorgänger Eumenes), wo er in Gemeinschaft mit Isigonos, Pyromachos, Stratonikos u. a. an der Herstellung der ehernen Statuengruppen beteiligt war, die die Siege der pergamenischen Könige über die Gallier zu verherrlichen bestimmt waren. Plin. XXXIV 84, s. auch Loewy Inschr. gr. Bildh. 154. Fränkel Inschr. v. Pergam. 20ff. Hauptwerk über ihn U. v. Wilamowitz-Moellendorff Antigonos von Karystos (Philol. Unters. IV). Von seinen Schriften kennen wir Lebensbeschreibungen von Philosophen, aus denen große Stücke bei Athenaeus und Laertius Diogenes erhalten sind (Fragmentsammlungen von R. Köpke de Antigono Carystio, Diss. Berol. 1862 und v. Wilamowitz a. a. O. 27), die im Palatinus 398 erhaltene ἱστοριῶν παραδόξων συναγωγή (ed. pr. v. Xylander, Basel 1568, jetzt bei Westermann Paradoxogr. 61ff. und Keller Rer. nat. scr. I 8ff.; vgl. v. Wilamowitz a. a. O. 16), endlich kunsthistorische Schriften über Malerei und Plastik, die von Plinius benützt sind und gegen die sich zum Teil die Schrift des Polemon πρὸς Ἀδαῖον καὶ [2422] Ἀντίγονον gewendet zu haben scheint (Plin. XXXV 68; ind. auct. zu XXXIII. XXXIV. Diog. Laert. VII 187); über Charakter und Tendenz dieses Werkes und die Art und den Umfang seiner Benützung durch Plinius u. a. s. Robert Arch. Märchen (Philol. Unters. X) 17ff. 53ff. 71ff. Bedenken gegen die Identität des Erzgießers und Kunstschriftstellers mit dem Biographen bei Loewy a. a. O. 120f. Ob die Schrift περὶ λέξεως, die Athen. III 88a. VII 297a citiert, demselben A. gehört, ist zweifelhaft, s. v. Wilamowitz a. a. O. 174ff.