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RE:Apate 2

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Personifikation des Betrugs
Band I,2 (1894) S. 2670 (IA)–2671 (IA)
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2) Ἀπάτη, Personification des Betruges, tritt zuerst in der hesiodischen Theogonie 224 unter den Ausgeburten der Nyx auf. In der orphischen Theogonie (frg. 101 Abel = Procl. zu Plat. Kratyl. p. 116) empfängt sie mit Zelos die schaumgeborene Aphrodite. Eine Schilderung ihres Wesens giebt Dion Chrys. IV 114; in Gegensatz zur Arete setzt sie ein Epigramm des Asklepiades (Anth. Pal. VII 145 = [Arist.] Pepl. 7). Nach Nonnos Dion. VIII 109ff. haust A. in Kreta auf dem Pseudo-Grabe des Zeus (vgl. Kallim. hymn. I 8f.), angethan mit kydonischer Zaubermitra, und ist im Besitz des Zaubergürtels listiger Bethörung, mit dem Rhea den Gatten bethörte. In ähnlichem Sinne sagt Fronto epist. ad M. Caes. II 7, sie werde besonders von Weibern verehrt. In der Tragoedie, bei der A. zu den ἔκσκευα πρόσωπα gehörte (Pollix IV 142), scheint sie mehr die Bedeutung der von den Göttern gesandten trügenden Verblendung gehabt zu haben, der der Mensch unterliegt, vgl. G. Körte Die Personif. psychol. Affecte in der Vasenmalerei (Diss. Münch. 1874) 14. Dilthey Arch. Ztg. 1874, 85, 3.

Darstellungen kommen mehrfach vor; zunächst unter dem Einfluss der Tragoedie (vgl. Brunn S.-Ber. Akad. Münch. 1889 II 76) mit Beziehung auf bestimmte Fälle: im Fries des Niketempels, vgl. Sauer Aus der Anomia 105; inschriftlich bezeichnet auf unteritalischen Vasen: Dareiosvase Neapel 3253 (Wiener Vorlegebl. VII 6a), Tereusvase Neapel 3233 (Nouv. Ann. de l’Inst., sect. franç. I pl. 21. II 2 tav. d’agg. D); unbezeichnete Darstellungen auf Vasen zusammengestellt bei Körte a. a. O. 56 (vgl. jedoch dazu Bloch D. zuschauenden Götter, Leipzig 1888, 47f. 64ff.). Ausserdem aber auch mit Bezug auf das Menschenleben überhaupt; so in dem allegorischen Gemälde der Verläumdung von Apelles, Luk. calumn. non tem. cred. 4; nach dem Pinax des Kebes dargestellt auf einem verschollenen Relief, abgebildet nach einer Zeichnung des Berliner Codex Arch. Ztg. 1884, 115f.; mit palaestrischer Beziehung auf einem jetzt zerstörten Wandgemälde [2671] in Pompeii, Sogliano 662 (Matz Bull. d. Inst. 1869, 240).