Aphriso (Ἀφρισώ?), Name des auf Heras Geheiss von Selene zu Herakles Verderben nach Nemea herabgeschickten Löwen im cod. Urbin. 1358 des Schol. Strozz. Germanic. Arat. 148 nach ‚einigen‘ Gewährsmännern des Nigidius (vgl. A. Swoboda P. Nigidii Figuli operum reliquiae, Vindobonae 1889 p. 114, 16). Diese Lesart verdient vor denen der übrigen Hss. (Amphyriso Strozz. XLVI; amphiriso Matritensis A 16; Amphriso Hygin. fab. 30, wo Bursian Geogr. v. Gr. II 35, 3 gar Amphidymon [s. d.] ändern will) den Vorzug wegen des parallelen etymologisierenden Mythos bei Ps.-Demodokos Herakleia [2725] I, Frg. ep. gr. p. 212 Ki. aus Ps.-Plut. de fluv. XVIII 4: ἡ δὲ (Σελήνη) ἐπῳδοῖς χρησαμένη μάγοις ἀφροῦ κίστην ἐπλήρωσεν ἐξ ἧς γεννηθέντα λέοντα μέγιστον Ἶρις … κατήνεγκεν. Die Einschiebung des μ in ἀ[μ]φρισὼ geschah wohl in Erinnerung an den Stadtnamen Ἄμφρυσος oder den anderen Namen des nemeïschen Löwen an diesen Stellen, Amphidymon (s. d.).
Der ganze Artikel ist zu streichen. Der Name Aphriso bezieht sich gar nicht auf den nemeischen Löwen, sondern auf dessen Höhle. Unger Sinis 42, 5 hat aus Suid. s. ἀμφίτρητον (vgl. Τρήτον Paus. II 15, 4) richtig Amphitreton hergestellt, was bereits Wesseling zu Hygin. fab. 30 (in antro Amphriso) vermutet hatte. Die Herakleia des ,Demodokos‘ ist von Ps.-Plutarch erschwindelt.