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RE:Askalaphos 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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mythischer Unterweltsdämon
Band II,2 (1896) S. 1608
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Askalaphos (Ἀσκάλαφος). 1) Unterweltlicher Daemon, nach Apollod. bibl. I 5, 3 Sohn des Acheron und der Gorgyra oder nach Ovid. met. X 539 der Orphne oder endlich der Styx (Serv. Aen. IV 462; Georg. I 39. Mythogr. Vat. I 7. II 100. Comm. Bern. Lucan. VI 740). Angeblich entschied seine Aussage, dass Persephone in der Unterwelt von der Granate gekostet habe, dafür, dass sie bestimmte Zeit dort weilen musste. Zur Strafe wurde er von Demeter oder von Persephone selbst in eine Eule verwandelt (Serv. aa. OO. Lact. z. Stat. Theb. III 511. Mythogr. Vat. II 100). Nach Apollodor I 5, 3 und II 5, 12 bestrafte ihn Demeter dadurch, dass sie im Hades einen schweren Stein auf ihn wälzte. Erst als Herakles ihn von dieser Last befreite, wäre dann die Verwandlung in eine Eule eingetreten. Jedenfalls liegt hier wie bei Askalabos (s. d.) eine Verquickung vulgären Aberglaubens mit der gelehrten Metamorphosenlitteratur vor: dort scheint ursprünglich eine bestimmte Eidechse (ἀσκάλαβος, ἀσκαλαβώτας) als unheilbedeutende Incarnation eines chthonischen Daemons gegolten zu haben, dessen Tiergestalt man dann später als Strafe erklärte. Die Gleichsetzung dieses Daemons mit einer Eulenart stammt aus verwandtem Aberglauben, ist aber jedenfalls später und nie von weitergehendem Einfluss gewesen. Die von Apollodor berichtete Strafe des A. bezeichnet ihn einfach als einen Unterirdischen, seine Befreiung durch Herakles gehört wohl erst der hellenistischen Litteratur an, schwerlich der Minyas, welche die Höllenfahrt des Helden schilderte.