Aspisioi (Var. Aspinsioi), ein skythisches Volk am nördlichen Ufer des Iaxartes, Nachbarn der Iaxartai, Ptol. VI 14, 12; von den Aspisia- oder Aspinsiabergen fliessen dem Iaxartes mehrere Bäche zu, § 6. Im heutigen Gebiet von Taškend vereinigen sich mit dem Sir-daryâ drei Bäche, Âb-i-Ahengarân, Čirčik und Arys, in arabischer Zeit genannt Âb-i-Yailaq, Rûd-i-Turk und Aspîǧ-âb, bei Firdosi auch Sipenǧ-âb geschrieben d. i. ,Weisswasser‘, von aspîǧ oder sipenǧ, dialektischen Nebenformen für pehl. spînak ,weiss‘; in alten sinischen Berichten (bei Hjuan-Thsang im J. 630, im Thang-šu im J. 643) heisst dieser nördlichste Zufluss gleichfalls ,Weisswasser‘, sinisch Pe-šuï; die benachbarten Anhöhen sind der Kulan-tau und Kuračuk-tau. Der Hauptweg aus dem Zweistrom lande nach Turkestân und Čîna führte zu jeder Zeit
[1737] über Taškend, Cemkend (Aspîǧ-âb) und die Quelle des Arys, über den Kulan-tau nach Talas (Τάλας bei Menander p. 383 a. 573); von diesem Wege hatten auch die Agenten des Kaufmannes Maës-Titianos Kunde erhalten.