Auctoratus heisst im allgemeinen jede durch ein auctoramentum (s. d.) zu einer Arbeitsleistung verpflichtete Person. Plin. n. h. XIV 3 von einem Winzer. Liv. XXXVII 10 von einem Verräter. Apul. met. II 23 p. 125 Elmenh.: hic a. ad custodiam mariti tui fidenter accessit. Val. Max. VI 9, 8. Manil. astr. V 346 von Dienern. Gai. III 199 allgemein. Im besonderen und am häufigsten bezeichnet das Wort den ursprünglich Freien, der sich als Gladiator verkauft hat, Schol. Acron. zu Hor. sat. II 7, 59: qui se vendunt ludo, auctorati dicuntur. Corp. Gloss. L. II 569, 6: ubicumque quis congreditur cum uno. Sen. apocol. 9: novi auctorati. Tert. ad nat. I 18 dreimal: gladius quot et quantos viros voluntarios! – gladio vos ad lanistas auctoratis und am Ende. Quint. decl. 302 Thema: Auctoratus ob sepeliendum patrem. Lucian. Toxar. 58. Manil. astr. IV 225. Cic. ad fam. X 32. Juristisch wird das Verhältnis des A. bestimmt von Bachofen Das Nexum, Basel 1843, 42. Die A. gehörten zur verachteten Menschenklasse, denen das Gesetz gewisse Rechte absprach. Nach Mos. et Rom. leg. collat. IV 3, 2 dürfen sie ebenso wie die Sclaven getötet werden, wenn sie auf Ehebruch ertappt werden; nach IX 2, 2 dürfen sie gegen einen Angeklagten nicht als Zeugen auftreten. CIL I 206 Z. 113 (Tabula Heracleensis aus dem J. 45 v. Chr.; s. die Litteratur zu Auctoramentum): ne in senatu decurionibus conscriptisque esto neve quoi ibi in eo ordine sententiam deicere liceto, … quei depugnandi caussa auctoratus est. CIL I 1418 schenkt ein Bürger von Sassina den Einwohnern der Stadt einen Begräbnisplatz extra auctorateis et quei sibei laqueo manus attulissent et quei quaestum spurcum professi essent. Diese Inschriften beweisen, dass das auctorari schon in der letzten Zeit der Republik üblich war; vgl. Friedländer S.-G. II6 370, wo sich auch Angaben über Gladiatorenmarken mit Namen von Freien finden. Die A. spielen auch in den Atellanen eine Rolle. Von dem Auctoratus und dem Bucco auctoratus des L. Pomponius haben wir aber ausser den Titeln nur spärliche Bruchstücke. Ribbeck Scaen. Rom. poes. frg. II p. 227f.; Geschichte d. röm. Dichtg. I 211f. S. auch Exauctoratus.