Bandusiae fons, Quelle, welcher Horaz seine Ode III 13 gewidmet hat. Über die Lage giebt der Dichter selbst keine Andeutung; dass im Gebiet von Venusia eine Quelle dieses Namens existiert hat, beweist die (u. a. bei Ughelli Italia sacra VII 30f. abgedruckte; vgl. Jaffé Regesta pontificum² 714, 5945) Bulle des Papstes Paschalis II. von 1103, welche eine ecclesia sanctorum martyrum Gervasii et Protasii in Bandusino fonte apud Venusiam (und ein castellum Bandusii) nennt (Chaupy Découverte de la maison de campagne d’Horace 1769, III 363f.). Manifesto arguitur (fontem) eundem fuisse, qui prope DD. Gervasii et Protasii aedes nunc est, atque a Venusia quingentum et quinque millia passum Palatium = Palazzo) versus distat, sagt der ortskundige N. M. Cimaglia (Antiquitates Venusinae, 1757 p. 189). Daneben aber wird schon von den Scholiasten zu Horaz (Ps.-Acro zu od. III 13. Porphyrio zu epist. I 16, 12, wo Blandusia überliefert) berichtet, dass eine Quelle im Digentiathale diesen Namen geführt habe; s. Sabinum (Horatii).
Nissen Ital. Landesk. II 831 nimmt an, dass die Quelle, der der Name B. eigentlich zukam, beim Sabinum Horatii gelegen habe, und wohl später von einem patriotischen Venusiner auf die Quelle von S. Gervasio übertragen sei; die Lage der letzteren, 11 km. südlich von Venosa, passe nicht auf das väterliche Landgut des Dichters, das dem Vultur (carm. III 4, 9) und dem Aufidus (carm. IV 9,2) näher gewesen sein müsse.