Consentia, (Cosentia der alte Meilenstein des Popillius, CIL IX 6950, Κωνσεντία oder Κωσεντία; Einw. Consentinus), Hauptstadt der Bruttier (Κωσεντία μητρόπολις Βρεττίων, Strab. VI 256), mitten im Lande, unweit der Quellen des Krathis, jetzt Cosenza. Zuerst erwähnt bei Gelegenheit der Expedition Alexanders von Epeiros ca. 330 v. Chr., der hier beerdigt war (Strab. a. a. O. Liv. VIII 24, 14. 16; s. Bd. I S. 1410), erscheint es im zweiten punischen Kriege bald auf Seiten der Römer, bald der Karthager (Liv. XXIII 30, 5. XXV 1, 2. XXVIII 11, 13. XXIX 38, 1. XXX 19, 10. Appian. Hannib. 56). Seit 204 dauernd den Römern unterworfen, stand es mehr unter dem Einfluss griechischer Cultur und Sitte (Lucilius bei Cic. de fin. I 7). Genannt wird es im Kriege gegen Spartacus (Oros. V 24) und im Bürgerkriege, wo es im J. 40 v. Chr. erfolglos von Sex. Pompeius belagert wurde (Appian. b. c. V 56. 58). Nach Lib. colon. 229 assignierte Kaiser Augustus das Gebiet von C. limitibus Graccanis. Varro de r. r. I 7, 6 (daraus Plin. n. h. XVI 115) rühmt die Obstcultur von C., wo die Äpfel jährlich zweimal Früchte brachten; den Wein von C. Plin. XVI 69. In der Kaiserzeit wird es, ausser von den Geographen (Mela II 68. Plin. III 72. Ptolem. III 1, 65) und Itinerarien (Antonin. 110. Tab. Peut. 4 Geogr. Rav. IV 31 p. 278) selten genannt; im 5. Jhdt. gelegentlich der Kämpfe des Alarich, welcher hier seinen Tod und sein Grab fand (Iordan. Get. 30; s. Bd. I S. 1291). Die antiken Funde in C. sind unbedeutend, fast nur römische und griechische Münzen (Not. d. scavi 1877, 117. 1879, 77). Sogar Inschriften, griechische wie lateinische, fehlen bisher völlig. Vgl. Mommsen CIL X p. 17.