3) Lateinischer Grammatiker, nach Lachmanns wahrscheinlicher Vermutung (Terent. Maurus XIII) derselben begüterten Narbonenser Familie [912] angehörig, aus der der poetisch veranlagte Freund des Sidonius Apollinaris (Nr. 2) stammt (vgl. Osann Beitr. II 345), wird gewöhnlich dem 5. Jhdt. zugewiesen. Er ist der Verfasser einer ars, von der die bei Keil GL V 338ff. abgedruckten Abschnitte de nomine et verbo, de barbarismis et metaplasmis erhalten sind. Dass das ursprüngliche Werk vollständiger war, ergeben die Hinweisungen auf nicht mehr vorhandene teils voraufgegangene (353, 17. 398, 35f. 399, 30), teils später behandelte Partien (377, 26. 393, 30ff.; vgl. Keil 332). Der Inhalt der genannten Abschnitte berührt sich mit Charisius und Diomedes, ganz besonders aber mit Donat, den er ohne Zweifel direct benutzt hat (Keil 335. Jeep Redeteile 69). Die von C. selbst citierten Autoren (Probus, Celsus, Palaemon, Pansa, Varro) kommen für die Quellenfrage insofern nicht wesentlich in Betracht, als sie mehr für Kleinigkeiten angeführt werden, die gerade in dem Satze ausgesagt sind, in welchem sie vorkommen (Jeep a. a. O.). Während Keil annimmt, dass C. dieselben Quellen wie Charisius und Diomedes benutzt habe (vgl. auch Kummrow Symb. crit. 20. E. Meyer Quaest. gramm. 40), ist Jeep a. a. O. der Meinung, dass eine Benutzung dieser Vorgänger selbst teils sicher, teils wahrscheinlich sei. Dass er daneben auch die commentatores Donati eingesehen hat, wie z. B. den Servius, muss als möglich zugegeben werden (Keil 335). Hingegen erscheint mir die Annahme einer directen Benutzung des Palaemon (Birt Rh. Mus. XXXIV 1879, 24ff.) nicht ohne Bedenken. Über die hsl. Überlieferung vgl. Keil in der praef.; die einzige vollständige Hs. ist der Monac. 14666 saec. X. Hauptausgabe von Keil GL V 339ff. Vgl. Jeep a. a. O. 68ff.