RE:Crypta
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft | |||
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Raum, unterirdisch o. höhlenartig | |||
Band IV,2 (1901) S. 1732 | |||
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Crypta. Das Wort bezeichnet Räume verschiedener Art und Bestimmung als mehr oder weniger unterirdisch und höhlenartig, oder doch als geschlossen im Gegensatz zu sonst gleichartigen offenen Bäumen. So sind C. bei Vitruv. I 8 (5), 2 kellerartige Vorratsräume, bei Sidon. carm. 23, 3. 9 die Pferdeställe des Circus; bei Iuven. 5, 106 ist es gar eine Cloake. Insonderheit aber ist C.:
a) Ein höhlenartiges, mehr oder weniger unterirdisches Cultlocal. Petron. 16. CIL III 1096 (der Hekate geweiht, vgl. 1095); vielleicht auch 4183. IX 3168. In Ostia ist nach CIL XIV 66 eine C. eines Palastes zu einem Mithrasspelaeum eingerichtet worden. De Rossi Bull. crist. 2a ser. I 1870, 156. In diesem Sinne ging der Name auch auf die Cultstätten in den christlichen Katakomben über. Martigny Dict. d. ant. chrét. s. Crypta.
b) Ein unterirdischer Grabraum, CIL IX 3411. So die Katakomben der Christen, Prudent. peristeph. IX 154. Hieron. in Ezech. 40. Über diese Bedeutung des Wortes bei den Christen s. M. St. de Rossi Roma sotterr. I 23ff. gegen Marchi Monumenti delle arti cristiane primitive 156. 167, der in den C. grössere Kammern innerhalb der Katakomben erkennen wollte.
c) Ein unterirdischer Gang; so der noch jetzt von Neapel nach Pozzuoli führende. Senec. ep. 57, 1. 2. Petron. frg. 16 Buech. Die C., in der Caligula ermordet wurde, Suet. Calig. 58, erkennt man mit Wahrscheinlichkeit in einem noch vorhandenen unterirdischen Gange.
d) Ein mehr oder weniger geschlossener Gang auch in Gebäuden über der Erde. Inschriftlich bezeugt ist der Name in Pompeii für den gewölbten, nur durch die Thüren erleuchteten Corridor, der sich um die oberen Sitzreihen des grösseren Theaters hinzieht, CIL X 833. 834. Wir dürfen also annehmen, dass überhaupt solche Gänge in Theatern und Amphitheatern C. hiessen. Ferner ebenfalls in Pompeii für den der Porticus parallelen und aus dieser durch Fenster erleuchteten Gang im Gebäude der Eumachia, CIL X 810. 811. Overbeck Pompeji⁴ 131ff. Diese Verbindung von C. und Porticus erscheint noch Hist. Aug. Hadr. 10, 4. CIL II 3428; ähnlich Varro sat. Men. 536 in Verbindung mit einer Gartenanlage (xystus) und CIL X 5971 mit einer area ubi viridia sunt.
In Betreff anderer in Inschriften vorkommenden C. ist unbekannt, welcher Art sie waren. CIL V 1008 a. 1891. IX 5159 (in Verbindung mit horreum). Vgl. Cryptoporticus.